Merit-Order-Prinzip

Mahrer für Entkopplung von Strom- und Gaspreis

Wirtschaft
08.05.2022 16:55

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) spricht sich in der Diskussion über die hohen Strompreise für eine temporäre Änderung des sogenannten Merit-Order-Prinzips bei der Strompreisbildung aus. Dieses Prinzip besagt, dass sich der Strompreis nach dem teuersten Kraftwerk richten muss. Trotz hohem Anteil erneuerbarer Energien am heimischen Energie-Mix ist der Strompreis somit an den Gaspreis gekoppelt.

„Wir brauchen europäische Regelungen, da die Strompreisbörse keine nationalstaatlichen Grenzen kennt“, erklärte Mahrer am Sonntag. „Das Ziel muss sein, die Entwicklung der Preise gemeinsam in den Griff zu bekommen. Vorschläge der letzten Tage haben eher zur Verunsicherung beigetragen.“

Die Gaskraftwerke bestimmen den Preis
Derzeit wird der Preis für die Megawattstunde Strom an der Strombörse durch ein spezielles Auktionsverfahren, die sogenannte Merit-Order, ermittelt. Das bedeutet, dass das teuerste Kraftwerk, das zur Deckung der Stromnachfrage benötigt wird, den Preis bestimmt. Derzeit sind dies Gaskraftwerke, was wegen des aktuell sehr hohen Gaspreises zu einer starken Verteuerung von Strom geführt hat.

Diese Form der Preisbildung „führt in der aktuellen Situation zu einer für viele unverständlichen Strompreisentwicklung, zumal Österreichs Stromerzeugung zu einem überwiegenden Anteil aus erneuerbaren Energieträgern stammt“, sagte Mahrer. Es sei daher legitim darüber nachzudenken, wie die von dieser Preisentwicklung betroffenen Kunden entlastet werden könnten.

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Wer Sanktionen beschließt, die zu wirtschaftlichen Verwerfungen führen, muss auch der Bevölkerung reinen Wein einschenken, was die Folgekosten betrifft,

WKÖ-Präsident Harald Mahrer

„Wer Sanktionen beschließt, die zu wirtschaftlichen Verwerfungen führen, muss auch der Bevölkerung reinen Wein einschenken, was die Folgekosten betrifft, und gleichzeitig konsequenterweise europäische Regelungen im Energiebereich auf Zeit anpassen“, sagte Mahrer. „Populistischer Aktionismus schadet Arbeitsplätzen, Standort und Kapitalmarkt und dem Vertrauen in die Politik. Richtig wäre, auf europäischer Ebene für faire Regeln zu sorgen, die der derzeitigen Ausnahmesituation entsprechen und die zu Entlastungen führen.“

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