Ukrainisches Opfer

Mutmaßlicher Vergewaltiger (19) ist auf freiem Fuß

Oberösterreich
14.05.2022 06:00

Selbst altgediente Polizisten im oberösterreichischen Bezirk Steyr-Land schütteln nur noch verständnislos die Köpfe: Ein syrischer Asylwerber (19) soll in der Nacht auf Donnerstag ein ukrainisches Flüchtlingsmädchen brutal vergewaltigt haben. Doch die Staatsanwaltschaft Steyr begnügte sich mit einer Anzeige auf freiem Fuß.

Der 19-Jährige soll am Mittwoch gegen 22 Uhr die 15-Jährige zu einer schwer einsehbaren Bahnböschung verschleppt und dort brutal vergewaltigt haben. Das Mädchen war leicht alkoholisiert, laut seiner Aussage wurde der Geschlechtsverkehr gegen seinen Willen vollzogen.

Das blutjunge mutmaßliche Opfer erlitt Verletzungen an Hals und Arm. Es vertraute sich seinem Bruder an, am Donnerstag erstattete die Familie dann Anzeige. Die 15-Jährige war mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern vor dem Krieg in der Heimat nach Österreich geflüchtet.

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Wir wurden bisher nur telefonisch von der Anzeige verständigt. Uns liegen aber noch keine schriftlichen Ermittlungsergebnisse vor.

Julia Rauscher, Staatsanwaltschaft Steyr

„Noch keine schriftlichen Ermittlungsergebnisse“
Die Polizei nahm den Verdächtigen fest und erstattete Anzeige wegen des Verdachts der Vergewaltigung. Die Staatsanwaltschaft Steyr gab den Beamten aber die Anweisung, dass der Verdächtige auf freiem Fuß verbleiben solle. „Wir haben bisher von der Polizei nur einen Anruf bekommen, Vernehmungen und eine Untersuchung des Mädchens im Krankenhaus in Auftrag gegeben. Es liegen uns aber noch keine schriftlichen Ermittlungsergebnisse vor“, rechtfertigt Julia Rauscher, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Steyr, das Vorgehen. 

Verdächtiger soll in andere Unterkunft kommen
Gerüchteweise soll nun die Exekutive versuchen, mittels Betretungs-, Annäherungs- und Waffenverbot den Verdächtigen von seinem mutmaßlichen Opfer fernzuhalten. Außerdem wurde das Land OÖ als Quartiergeber ersucht, den syrischen Asylwerber aus verständlichen Gründen in eine Unterkunft in einer anderen Gemeinde zu verlegen.

Wenigstens vorübergehend, genauer zwei Wochen, befanden sich jene drei Afghanen (15) und ein 14-jähriger Iraner in Untersuchungshaft, denen vorgeworfen wird, Ende März beim Linzer Bahnhof eine 16-Jährige vergewaltigt zu haben.

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