CIA-Chef mahnt:

Atomdrohungen „nicht auf leichte Schulter nehmen“

Ausland
15.04.2022 11:07

Nach der nächsten russischen Atomdrohung am Donnerstag äußerte der amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA ernste Sorgen über den möglichen Einsatz taktischer Atombomben. Insbesondere die militärischen Rückschläge der russischen Armee könnten den Kreml dazu verleiten, erklärte CIA-Chef William Burns. Konkrete Vorzeichen gebe es jedoch noch nicht.

Insbesondere die mögliche Ausweitung der NATO auf Finnland und möglicherweise auch Schweden stellt für Russland laut offizieller Erklärung eine Bedrohungslage dar, weshalb man auf entsprechende Schritte auch reagieren werde, hieß es zuletzt immer wieder aus dem Kreml.

In Reichweite „des eigenen Hauses“
Erst am Donnerstag erklärte der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew, dass man dadurch nicht nur „ein paar Gegner mehr“ hätte, sondern auch Atomwaffen in die Ostsee verlegen würde, um „das Gleichgewicht“ wiederherzustellen. Niemand könne sich wünschen, dass derlei Waffensysteme in Reichweite „des eigenen Hauses“ platziert werden, richtete er Finnland und Schweden aus.

„Nicht auf die leichte Schulter nehmen“
Während manche Militärexperten solche Aussagen als leere Drohung abtun, wollen die USA dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit Blick auf den russischen Staatschef Wladimir Putin meinte Burns etwa, dass „angesichts der militärischen Rückschläge“ ein möglicher Einsatz „taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen geringer Sprengkraft“ nicht ausgeschlossen werden könne.

USA wollen „dritten Weltkrieg“ verhindern
Damit meint Burns insbesondere Kernwaffen, deren Wirkungskreis und Sprengkraft deutlich geringer ist als bei strategischen Atomwaffen. Diese wurden zu dem Zweck entwickelt, bei Kämpfen als wirkmächtige Alternative zu herkömmlichen Waffen eingesetzt werden zu können.

Die USA seien jedenfalls bemüht, „einen dritten Weltkrieg zu vermeiden und die Überschreitung der Schwelle eines atomaren Konflikts zu verhindern“, so der CIA-Chef. Aus diesem Grund würden die USA weiterhin nicht direkt in den Konflikt um die Ukraine eingreifen.

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