Rein private Mission

„Dragon“-Raumkapsel bringt vier Männer zur ISS

Wissenschaft
09.04.2022 15:49

Nach einer Reise von fast 21 Stunden haben am Samstag vier Astronauten an Bord der SpaceX-Raumkapsel „Dragon“ die Internationale Raumstation ISS erreicht. Der erste vollständig privat organisierte Flug zum Außenposten der Menschheit im All war am Freitag am Weltraumbahnhof Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida gestartet worden.

Um 14.29 Uhr MESZ dockte die Kapsel mit den vier Männer an Bord an der ISS, die sich zu diesem Zeitpunkt rund 400 Kilometer über dem Atlantik befand, an (siehe Video oben). Die Axiom-Crew wird sich acht Tage lang im Außenposten der Menschheit im All aufhalten.

Ticktet zur ISS kostete 50 Millionen Euro
Organisiert wird der Flug von dem US-Raumfahrtunternehmen Axiom Space. Die drei zahlenden Besatzungsmitglieder der Mission Ax-1 sind der US-Immobilieninvestor Larry Connor, der kanadische Geschäftsmann Mark Pathy und der israelische Unternehmer und frühere Kampfpilot Eytan Stibbe. Sie sollen Medienberichten zufolge jeweils 55 Millionen Dollar (50 Millionen Euro) für den Flug gezahlt haben. Kommandant ist der frühere US-spanische NASA-Astronaut Michael López-Alegría.

Die Männer sollen an Bord der Weltraumstation rund 25 Experimente ausführen. Die Bezeichnung „Weltraumtouristen“ lehnen sie deswegen für sich ab. Larry Connor sprach vielmehr von „privaten Astronauten“. Für den Flug schloss sich Axiom Space mit SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk zusammen. Die beiden Unternehmen haben insgesamt vier Missionen vereinbart. Die US-Weltraumagentur NASA hat die zweite Mission Ax-2 bereits genehmigt.

Schon mehrfach Besuche von Privatpersonen auf ISS
In der Vergangenheit haben wiederholt Privatleute die ISS besucht. Erst im vergangenen Jahr flog eine russische Filmcrew zu Dreharbeiten zur Weltraumstation, außerdem der japanische Milliardär Yusaku Maezawa. Sie nutzen dabei aber „Sojus“-Raketen der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Bau einer privaten Raumstation als Ziel
Axiom Space sieht die Missionen als erste Schritte auf dem Weg zu einem größeren Ziel: dem Bau einer privaten Raumstation. Das erste Modul soll nach Unternehmensangaben 2024 ins All starten. Es soll zunächst als neues Segment an der ISS andocken. Wenn die ISS gegen Ende des Jahrzehnts außer Dienst gestellt wird, soll es im All verbleiben.

Die NASA will den sogenannten erdnahen Orbit langfristig dem Privatsektor überlassen, der dort Raumstationen für Forschungs- und Geschäftszwecke betreiben soll. Die NASA selbst will sich auf die Erforschung des Weltalls und Reisen zum Mond und zum Mars konzentrieren.

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