Gefährliche Aktion

Pendlerin sprang aus rollendem Zug auf Bahnsteig

Niederösterreich
31.07.2025 06:30

Während des Aussteigens am Bahnsteig in Wiener Neustadt ist ihr Zug plötzlich weitergefahren. Aus Angst, nicht mehr aussteigen zu können, springt die Niederösterreicherin aus dem rollenden Waggon. Die ÖBB bestätigen den Vorfall prinzipiell, dementieren jedoch, dass jemand aus dem Zug sprang.

Frau S. hat schon viel erlebt auf ihrer täglichen Pendlerstrecke zwischen Payerbach und St. Pölten in Niederösterreich – Verspätungen, Zugausfälle, seltsamen Reisebegleiter und überfüllte Waggons. Aber so etwas wie am vergangenen Montag noch nie. Da sie ihren üblichen Zug von Wien-Meidling nach Hause versäumt hatte, stieg sie kurzerhand in den nächstbesten, der zwar in die Steiermark fuhr, aber in Wiener Neustadt stehen blieb. Das tat er auch – aber nur kurz.

Zug hielt kurz, fuhr aber gleich wieder weiter
„Der Zug hielt an, ich wollte aussteigen, aber während ich ausstieg, fuhr der Zug wieder los“, erzählt die erschrockene Pendlerin. „In Panik, nicht mehr aussteigen zu können und somit weiter bis nach Friedberg fahren zu müssen, sprang ich aus dem rollenden Zug“, so Frau S. „Der Zug beschleunigte dann noch weiter und blieb etwa 100 Meter später tatsächlich stehen.“ Auch die Leute am Bahnsteig seien „perplex“ gewesen, als sie einsteigen wollten „und der Zug plötzlich mit offenen Türen wieder weiterfuhr“.

Frau S. beobachtete noch einen Moment das Treiben am Bahnsteig. Dabei hörte sie, wie der aus dem Fenster gebeugte Lokführer zum Zugbegleiter sagte: „Da bin ich wohl ein bisschen zu früh stehen geblieben.“ Der Zugführer habe geantwortet: „Ja, aber zum Glück is eh nix passiert!“

ÖBB bestätigen Vorfall, dementieren jedoch, dass jemand ausstieg
Vonseiten der ÖBB bestätigt man diesen Vorfall – allerdings mit Einschränkungen. „Bei der Einfahrt in den Bahnhof ist es zu einem verfrühten Abbremsen gekommen. Da der hintere Teil des Zuges noch nicht vollständig am Bahnsteig war, musste der Zug rund 100 Meter langsam weiterrollen“, heißt es aus der Pressestelle. Dass jedoch jemand ausgestiegen sei, wird dementiert.

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Sowohl der Triebfahrzeugführer als auch der Zugbegleiter, der regelkonform zur Durchführung des Fahrgastwechsels beim ersten kurzen Halt ausgestiegen war, haben übereinstimmend angegeben, dass niemand aus dem noch rollenden Zug gesprungen und das Risiko eines Ausstiegs während der Bewegung des Zuges eingegangen sei.

Christopher Seif, ÖBB-Pressesprecher

Grundsätzlich gelte: Bei funktionierender Türsteuerung würden Türen erst freigeschaltet, wenn der Zug vollständig steht. Aber: „Im vorliegenden Fall lag eine technische Störung der Türsteuerung vor. Obwohl eine automatische Türsteuerung gesetzlich nicht verpflichtend ist, verfügen unsere Züge über entsprechende Systeme. Bei Ausfall dieser Systeme wird auf eine mechanische Türverriegelung zurückgegriffen. Aufgrund des kurzen Halts war es technisch möglich, dass der Zug weiterrollen konnte“, heißt es vonseiten der ÖBB.

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