Der Skandal um einen ranghohen Sadomaso-Diplomaten wirft auch sicherheitspolitische Fragen auf. Denn Spuren führen direkt zum Arbeitsplatz des österreichischen Spitzenbeamten.
Die Spatzen hatten es längst von den Dächern gepfiffen – ein Botschafter hatte eine Vorliebe für devote Sex-Spiele und gab seine perversen Fantasien in Sadomaso-Blogs preis. Im Fokus stand Gewalt gegen Frauen. Wie berichtet, wurde der Spitzendiplomat und Familienvater bereits abgezogen.
Die Affäre wirft auch sicherheitspolitische Fragen auf. Denn Spuren seiner literarischen Ergüsse aus Sicht eines sadistischen Voyeurs führen zu seinem Schreibtisch. „Krone“-Cyber-Security-Experte Cornelius Granig vermutet einen Zusammenhang mit einem russischen Hackerangriff 2019.
Die verwendete E-Mail-Adresse des Mitarbeiters, die auch im Zusammenhang mit dem Blog stand, und das Passwort wurden bei einem Cyberangriff gestohlen.
Dr. Cornelius Granig, Cyber-Security-Experte
Um die Vorwürfe zu klären, sei eine Untersuchung des Datenlecks rund um den Beamten und des Cyberangriffs mit internationalen Experten empfehlenswert.
„Generell ist es sehr wichtig – und das illustriert auch dieser Fall –, dass bei jeder User-ID, für jeden Account ein anderes Passwort verwendet wird. Sonst kann ein einmal gestohlenes Passwort auch zum Login in andere Systeme verwendet werden“, so Granig.
Skandale selten, aber Verkehrsdelikte verärgern
Skandale mit österreichischen Diplomaten sind selten. So wurde einem Botschafter in den 1990er-Jahren in Asien Kontakt zu Prostituierten und schlechtes Benehmen vorgeworfen, und ein Ex-Konsul hatte in Belgrad eifrig mit Visa gehandelt. Für Aufregung sorgen immer wieder Anzeigen gegen Diplomaten wegen Verkehrsdelikten, die ohne Konsequenzen bleiben.
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