Ein 17-Jähriger lieferte sich in Lienz alkoholisiert ein Rennen mit der Polizei und konnte erst von einem Randstein gestoppt werden. Ein ebenfalls alkoholisierter Taxifahrer (28) rammte in Klagenfurt bei einer Amokfahrt parkende Autos sowie zwei Streifenwagen und verletzte zwei Polizisten. Ein vorbestrafter 17-Jähriger raste mit zwei Freunden im Auto im Lavanttal über die Autobahn bis nach Griffen und konnte nicht einmal durch zwei Schüsse gestoppt werden.
Auf der Schnellstraße bei St. Veit gefährdete ein psychisch labiler Autofahrer durch seine Fahrweise mehrere Verkehrsteilnehmer. In Schiefling krachte ein Pkw-Lenker auf der Flucht vor der Polizei in ein entgegenkommendes Auto. Fazit: zwei Verletzte. Und erst am Sonntag hielt 33-jähriger Audi-Fahrer, wie berichtet, die Polizei auf Trab, als er mit 200 km/h durchs Gailtal auf die Windische Höhe raste. - Und das alles binnen eines Monats. Was ist los mit den Autofahrern in Kärnten und Osttirol?
Jugendliche neigen gerade in dieser fordernden Zeit zu Extremverhalten. Viele nutzen wilde Fahrten, um auf sich aufmerksam zu machen.
B. Fantitsch, Psychologisch-Psychotherapeutischer Dienst
Brigitte Fantitsch, Leiterin des Psychologisch-Psychotherapeutischen Dienstes/KJF, ortet unterschiedliche Motive: „In den meisten Fällen sitzen Jugendliche oder junge Erwachsene am Steuer, die etwas Verbotenes getan haben. Sie sind alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss – und wollen nicht erwischt werden.“ Hinzukomme, dass aufgrund der aktuellen Situation ein normales Leben nur eingeschränkt möglich sei: „Weil soziale Kontakte fehlen, wird versucht, zu provozieren, auf sich aufmerksam zu machen. Gruppen schließen sich zusammen – etwa um illegale Autorennen zu veranstalten. Das Gaspedal gibt vielen einen Kick, das Gefühl, eine Grenze zu überschreiten!“
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