Facebook und Apple haben offenbar Nutzerdaten an falsche Polizisten herausgegeben. Die Konzerne fielen auf Betrüger herein, die sich als Ermittler ausgaben, um so unter anderem an Anschriften, Telefonnummern und IP-Adressen ihrer Zielpersonen zu gelangen.
Laut IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs hatten sich unbekannte Hacker Zugang zu den Systemen von Strafverfolgungsbehörden verschafft, um über diese sogenannte Notfall-Datenanfragen an Apple und den Facebook-Mutterkonzern Meta zu richten.
Derartige Anfragen könnten in Notfällen wie einem Terrorangriff gestellt werden und würden schneller bearbeitet als Anfragen für reguläre Ermittlungsverfahren, berichtete der „Spiegel“. Demnach sollen die vermeintlichen Ermittler gegenüber Meta angegeben haben, dass sie nicht auf eine richterliche Anordnung warten könnten, da es „um Leben und Tod“ gehe.
So gelang es ihnen laut Krebs „jede offizielle Überprüfung weitgehend“ zu umgehen, ohne dafür richterlich genehmigte Dokumente vorlegen zu müssen. Der IT-Experte kritisierte in diesem Zusammenhang das Fehlen einer einheitlichen Plattform für derartige Behördenanfragen: „Alles, was Hacker benötigen, um erfolgreich zu sein, ist der illegale Zugang zu einem einzigen E-Mail-Konto der Polizei.“
Teenager hinter Hack?
Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf Bloomberg berichtet, gingen Cybersicherheits-Experten dem Verdacht nach, dass einige der Täter Teenager aus den USA und Großbritannien sein könnten - darunter auch jener 16-jährige Brite, der verdächtigt wird, hinter der Hackergruppe Lapsus$ zu stehen, die internationale IT-Giganten wie Microsoft, Samsung, Ubisoft oder Nvidia verhöhnte - krone.at berichtete.
Meta erklärte dem Bericht nach, sämtliche Datenanfrage auf ihre „rechtliche Zugänglichkeit“ zu überprüfen und „fortschrittliche Systeme und Prozesse“ einzusetzen, um möglichen Missbrauch bei Anfragen von Strafverfolgungsbehörden zu erkennen. Kompromittierte Konten für Anfragen würden gesperrt.
Apple verwies auf seine interne Richtlinie, wonach bei verdächtigen Anfragen ein Vorgesetzter der jeweiligen Behörde hinzugezogen werden könne.
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