„Wir sind bereit“-Rede

Konkurrenz lästert: „Showpolitik“, „totes Pferd“

Politik
27.03.2022 16:59

Als stünde der nächste Wahlkampf vor der Tür, hat SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Sonntag, flankiert von nicht weniger als fünf roten Ex-Kanzlern, in der Aula der Wissenschaften in Wien eine flammende, gut einstündige Grundsatzrede gehalten. Die SPÖ solle das Land nach verlorenen Jahren ohne Regierungsbeteiligung in eine bessere Zukunft führen, hieß es da - „dazu braucht es mich“, und: „Wir sind bereit.“ Die Genossen jubelten, von der Konkurrenz gab es wenig Applaus.

ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner erklärte via Twitter, sie sehe die SPÖ-Chefin „mit ihrer groß inszenierten Rede endgültig von Sachpolitik auf Showpolitik umgeschwenkt“. Aus ihrer Sicht hat die SPÖ damit „in Krisenzeiten einen Wahlkampf heraufbeschwört“, das sei „verantwortungslos und genau das Gegenteil dessen, was sich die Menschen zu Recht erwarten“.

Kickl: „Hunderttausende freiheitsliebende Maßnahmengegner abgekanzelt“
Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl missfiel Rendi-Wagners Rede - besonders weil sie „Hunderttausende freiheitsliebende Corona-Maßnahmengegner als ungebildete Corona-Leugner bezeichnet und abgekanzelt“ habe. Insgesamt meinte er über den Auftritt angesichts der anwesenden Altkanzler: „Die SPÖ-Chefin versucht krampfhaft, im ,Sattel des toten Pferdes‘ sitzen zu bleiben.“

Nicht die letzte Pandemie?
Zum Thema Corona hatte Rendi-Wagner gesagt, Schwarz-Grün versage hier wie bei anderen aktuellen Krisen, etwa der Teuerung. Die Bundesregierung nehme ihre Verantwortung nicht wahr, das SPÖ-regierte Wien zeige, „wie‘s geht“. Für die Zukunft müsse das solidarische Gesundheitssystem, das die Sozialdemokratie aufgebaut habe, gestärkt und krisensicher gemacht werden - auch, weil es sich wohl nicht um die letzte Pandemie handle.

Video: Rendi-Wagners „Kanzlerrede“

Doskozil schwänzte
Unter den rund 150 geladenen Gästen waren neben den SPÖ-Altkanzlern Franz Vranitzky, Viktor Klima, Alfred Gusenbauer, Werner Faymann und Christian Kern sowie Gästen aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft auch Ex-Bundespräsident Heinz Fischer, Landesparteivorsitzende sowie zwei der drei SPÖ-Landeshauptmänner. Rendi-Wagners innerparteilicher Kontrahent, der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, hatte sich mit Verweis auf einen familiären Termin in Deutschland entschuldigt.

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