Gegen Panzer gestellt

Erneut Bürgermeister von Russen verschleppt

Ausland
13.03.2022 11:24

Erneut ist ein Bürgermeister laut Angaben der ukrainischen Behörden verschleppt worden. Nach dem Stadtchef von Melitopol ist dessen Amtskollege aus Dniprorudne, Jewhenij Matwjejew, entführt worden. Der Politiker hatte kürzlich enormen Heldenmut bewiesen, als er sich mit anderen Bürgern anrollenden russischen Panzern in den Weg stellte und diese zum Umkehren zwang.

„Kriegsverbrechen werden immer systematischer“, schrieb der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Saporischschja, Olexander Staruch. Dniprorudne hat nur knapp 20.000 Einwohner und liegt am Fluss Dnipro, der an dieser Stelle zum Kachowkaer Stausee gestaut ist.

Unbewaffnete Bürger stellten sich Panzern entgegen
Über die Kleinstadt Dniprorudne war erst vor ein paar Tagen international berichtet worden. Zahlreiche Bewohner - darunter der nun entführte Bürgermeister - stellten sich vollkommen unbewaffnet einer russischen Militärkolonne entgegen. Videos davon, wie die Panzer schließlich umkehren, gingen in sozialen Medien viral.

Am Freitag wurde bekannt, dass der Bürgermeister der Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, von „zehn Besatzern“ verschleppt wurde. Das ukrainische Parlament erklärte auf Twitter: „Er weigerte sich, mit dem Feind zu kooperieren.“ Ein Video der Entführung machte auf verschiedenen Web-Plattformen die Runde. Der verschollene Stadtchef wurde durch die prorussische Abgeordnete Halyna Daniltschenkot ersetzt, die als Statthalterin eingesetzt wurde.

So wie in Melitopol könnte auch in anderen eroberten Gebieten unter dem Vorwand einer „Entnazifizierung“ die Verwaltung auswechselt werden, vermuten Beobachter. Der Kreml warf der Ukraine vor, dass dort „Nazis“ das Sagen hätten. Diese Behauptung sorgte für Irritationen, da der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jüdische Wurzeln hat.

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