„Soll Warnung sein“

Trump verbannt internationale Harvard-Studenten

Außenpolitik
22.05.2025 20:30

Die Trump-Regierung hat der Eliteuniversität Harvard untersagt, internationale Studierende zu unterrichten. Das US-Heimatschutzministerium machte dies in einem Schreiben öffentlich. Das Verbot gelte ab sofort und trifft die Einrichtung vor allem finanziell.

Heimatschutzministerin Kristi Noem teilte am Donnerstag mit, dass der Universität aufgrund ihrer „Gesetzlosigkeit“ die Genehmigung für Austauschprogramme sowie Besuche von Studierenden aus anderen Ländern entzogen wurde. „Für Universitäten ist es kein Recht, sondern ein Privileg, ausländische Studierende aufzunehmen und von den höheren Studiengebühren zu profitieren, die ihnen dabei helfen, ihre milliardenschweren Stiftungsvermögen aufzustocken“, erklärte Noem.

Die Regierung macht Harvard dafür verantwortlich, dass die Einrichtung auf ihrem Campus Gewalt und Antisemitismus fördere und „mit der Kommunistischen Partei Chinas“ zusammenarbeite – ohne Beweise dafür vorzulegen. „Dies soll allen Universitäten und akademischen Einrichtungen im ganzen Land eine Warnung sein.“

Damit darf Harvard keine neuen internationalen Studierenden mehr einschreiben, und bereits immatrikulierte Ausländer müssen die Hochschule wechseln oder verlieren ihren legalen Status.

Streit mit Eliteuni eskaliert
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte mehrere Universitäten, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft, finanziell unter Druck gesetzt und ihnen unter anderem abverlangt, Diversitätsprogramme zu stoppen.

Anders als andere Hochschulen widersetzt sich Harvard den weitreichenden Forderungen, bei denen es etwa um Zulassungsverfahren, Verhaltensregeln und Personalentscheidungen geht. Die Uni geht auch juristisch gegen die Regierung vor. 

US-Regierung nimmt Finanzen ins Visier
Im Zuge dieses Streits kündigten acht Bundesbehörden zuletzt an, der Elite-Universität im Bundesstaat Massachusetts Fördergelder in Höhe von etwa 450 Millionen US-Dollar (403 Mio. Euro) zu streichen, wie die Taskforce der US-Regierung zur Bekämpfung von Antisemitismus mitteilte.

Der Schritt erfolge zusätzlich zu den bereits auf Eis gelegten 2,2 Milliarden US-Dollar an mehrjährigen Bundeszuschüssen. Mit der Verbannung von internationalen Studenten soll Harvard ein weiteres finanzielles Standbein amputiert werden. Etwa 6800 Ausländer haben dieses Jahr auf der Eliteuni studiert, das sind rund 27 Prozent der Studentenschaft, wie aus den Immatrikulationsdaten der Universität hervorgeht.

Die Studiengebühren für ein Schuljahr belaufen sich in Harvard aktuell auf 59.320 US-Dollar. Werden die Angebote für Unterkunft und Verpflegung in Anspruch genommen, können die Kosten auf etwa 87.000 US-Dollar ansteigen. Internationale Studierende zahlen der „New York Times“ zufolge in der Regel einen größeren Anteil der Ausbildungskosten als einheimische Studierende. Eine Reaktion der Universität steht noch aus.

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