Da sind es nur noch 9

„Fall Anna“: Ein Beschuldigter hat sich abgesetzt

2023 war eine damals zwölfjährige Gymnastin aus Wien-Favoriten immer wieder Opfer grauenhafter Übergriffe geworden.(Bild: Jöchl Martin)

Von den zehn Burschen, die nun im „Fall Anna“ angeklagt wurden, befindet sich bereits einer im fernen Ausland. Auch die anderen Beschuldigten könnten sich ihrem Prozess entziehen. Denn sie bleiben – trotz der schweren Vorwürfe gegen sie – weiterhin auf freiem Fuß.

Endlich scheint die Gerechtigkeit zu siegen, im „Fall Anna“. Wie berichtet, wurden nun – übrigens erst beinahe zwei Jahre nach den Taten an dem Mädchen – zehn Jugendliche von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Wegen des Verbrechens der schweren Nötigung und/oder des Vergehens der Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung.

Die Delikte, die mit diesen Gesetzesparagrafen gemeint sind: 2023 war die damals zwölfjährige Gymnasiastin aus Wien-Favoriten wiederholt Opfer von grauenhaften Übergriffen der Bande geworden.

Ich weiß nicht, ob mein Klient zu der Verhandlung kommen wird. Aber ich bin mir sicher: Er ist völlig unschuldig.

Manfred Arbacher-Stöger, der Anwalt von Shaban M.

Bild: Jöchl Martin

Ein Untertauchen wäre möglich
Ob den beschuldigten Burschen tatsächlich der Prozess gemacht werden kann, ist allerdings ungewiss. Denn sie alle befinden sich nach wie vor auf freiem Fuß – womit ihnen freilich ein Untertauchen möglich wäre.

Ziemlich sicher, schon jetzt: Shaban M., ein mittlerweile 17-jähriger Bulgare, dürfte sich nicht den massiven Vorwürfen gegen ihn stellen.

Nach Vernehmungen mit ihm, im Herbst 2023, wegen der von ihm – vermutlich – begangenen Abscheulichkeiten an dem Mädchen, waren seine Eltern mit ihm in ihre Heimat zurückgezogen.

Und noch ein Opfer
Wie laufend klarer wird, dürfte Anna übrigens nicht das einzige Opfer der kriminellen Gang gewesen sein. Vor wenigen Wochen meldete sich eine – offenbar ebenfalls von den Angeklagten – geschändete Schülerin bei der Polizei. Auch sie war zum Tatzeitpunkt erst zwölf Jahre alt.