Kritik: „Oslo-Stories“

Spannende Geheimnisse einer Männer-Freundschaft

Zwei Schornsteinfeger (Jan Gunnar Røise und Thorbjørn Harr), beide verheiratet und Väter, treffen sich auf den höchsten Dächern Oslos – dort teilen sie ihre tiefsten Sehnsüchte, Geheimnisse und Gedanken über das Leben. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu „Oslo-Stories: Sehnsucht“, ein Film über eine einfühlsame und besondere Männerfreundschaft ...

Sie bewegen sich schwindelfrei auf den Dächern, blicken über die Stadt und reden über den Magnetismus, der zwischen Menschen wirkt: über Sehnsucht, Sex – und Liebe. Sie, das sind zwei in diesem Film namenlos bleibende Schornsteinfeger (Thorbjørn Harr, Jan G. Røise), beide in monogamen heterosexuellen Ehen lebend, zudem Familienväter. Eine intime Beichte in luftiger Höhe.

Thorbjørn Harr in der Rolle eines Schornsteinfegers mit einem ganz besonderen Geheimnis. (Bild: Alamode Film)

Der eine vermeint in nächtlichen Träumen eine weibliche Seite an sich zu entdecken, der andere hat der Neugier, wie es ist, mit einem Mann zu schlafen, kurzerhand nachgegeben. Dass er dem „sinnlichen Selbstversuch“ ein Geständnis seiner Frau gegenüber folgen lässt, zieht Redebedarf nach sich – mit tragikomischen Volten.

Regisseur Haugerud jongliert mit dem Begriff Intimität und verweist augenzwinkernd auf unser aller Unsicherheit im Paarungsverhalten jenseits normativer Vorstellungen. Lust ist immer auch ein Sich-Ausprobieren.