Irre Aufholjagd

ÖSV-Youngster rast von Platz 30 zur Bronzemedaille

Vorarlberg
08.03.2022 22:51

Nach dem ersten Durchgang des Herren-Riesentorlaufs bei der Juniorenweltmeisterschaft im kanadischen Panorama sah es für das ÖSV-Team schwer danach aus, dass es auch im vierte Einzelbewerb keine MEdaille geben würde. Doch eine verrückte Aufholjagd warf im Finale das Klassement nochmals ordentlich über den Haufen.

Der Norweger Alexander Steen Olsen markierte bereits mit Startnummer eins eine Bestzeit, an die im ersten Durchgang des Herren-Riesentorlaufs beider Junioren-WM in Panorama (Kan) keiner auch nur mehr annähernd herankommen sollte. Der Jung-Elch führte auch eine beeindruckende Machtdemonstration der „Flying Wikings“ an - mit Olsen, dem drittplatzierten Oscar Zimmer (+0,75), dem Vierten Christian Oliveira Soevik (+0,90), Oskar Sandvik (9./+1,19) und Eirik Solberg als Zwölftem (+1,26) lagen gleich alle fünf gestarteten Norweger zur Halbzeit vor dem besten Österreicher. 

Das war doch etwas überraschend der Osttiroler Kilian Pramstaller, der mit Startnummer 32 noch auf den 15. Zwischenrang fahren konnte, 1,29 Sekunden hinter Leader Olsen. Der RTL-Juniorenweltmeister von 2021, der Vorarlberger Lukas Feurstein verlor als 17. bereits 1,42 Sekunden, der Pitztaler Joshua lag nach Lauf eins als 22. 1,67 Sekunden zurück. Beide wirkten im Ziel etwas ratlos, da ihre Fahrten keine gröberen Fehler aufwiesen. Der Niederösterreicher Raphael Riederer musste aufgrund seiner im Super-G erlittenen Fersenbeinprellung auf einen Start verzichten („Ich bin gar nicht in den Skischuh hineingekommen“), der Salzburger Lukas Passrugger fuhr in Lauf eins auf Platz 30 (+2,06) und durfte damit das Finale eröffnen.

Und das tat der 20-Jährige in fulminanter Art und Weise. „Ich wusste, dass ich nichts mehr verlieren kann und deshalb habe ich voll angedrückt“, schilderte der Kleinarler im Ziel, nachdem er mit einer Zeit von 2:40,14 Minuten eine Richtmarke gesetzt hatte, an der die nachfolgenden Läufer der Reihe nach scheiterten. Der Erste, der Atomic-Pilot Passrugger einigermaßen nahe kam, war ÖSV-Teamkollege Sturm. Am Ende klassierte er sich 0,56 Sekunden hinter dem Leader auf Rang zwei. Feurstein baute seinen Vorsprung bis zur ersten Zwischenzeit gegenüber Passrugger sogar noch aus, aber auch der Titelverteidiger büßte Mittelabschnitt ein und lag im Ziel schließlich 38 Hundertstel zurück.

Eine ÖSV-Dreifachführung, vor den letzten 15 Läufern. Das schien schön, aber noch lange nicht medaillenverdächtig. Doch sie hielt bis zum Siebtplatzierten des ersten Durchgangs, dem, Italiener Giovanni Franzoni, der sich 0,03 Sekunden vor Feurstein auf Platz zwei schieben konnte. Als der drittplatzierte Norweger Zimmer hinter Passrugger blieb, war klar: Der Salzburger darf nach Silber mit dem Team auch im Riesentorlauf über Edelmetall jubeln.

Da störte es auch nicht, dass am Ende auf den zweitplatzierten Italiener Filippo Della Vite nur 0,3 Sekunden und auf den neuen Juniorenweltmeister Steen Olsen auch nur neun Zehntel fehlten. „Es war ein ziemlich perfekter Lauf“, strahlte Passrugger. „DEnnoch hätte ich nie geglaubt, dass es so weit nach vorne gehen kann und darum bin ich mit Bronze einfach nur überglücklich.“

Zufrieden durften am Ende auch Lukas Feurstein und Joshua Sturm sein: Feurstein landete auf Rang sechs und durfte am Abend an der Siegerehrung teilnehmen. Sturm wurde direkt dahinter Siebenter. Kilian Pramstaller belegte im Endklassement Rang 22. Doch alle freuten sich über Lukas Passruggers sensationellen Erfolg nach seiner irren Aufholgjagd.

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