Die Arktis, Heimat der Eisbären, ist von der Klimakrise stärker betroffen als andere Erdregionen. Nur noch 26.000 Tiere bevölkern das schmelzende Packeis. Die majestätischen Riesen symbolisieren wie keine anderen Tiere die dramatischen Folgen der Erderhitzung. Stück um Stück verlieren sie ihren Lebensraum, der Bestand ist in den vergangenen Jahrzehnten rapide geschrumpft. Am 27. Februar ist der internationale Tag der Eisbären.
Eine tragende Eisdecke über dem Meer ist das Fundament des Ökosystems Arktis. Schrumpft und schwindet das Packeis, hat dies dramatische Folgen für alle Polarbewohner, besonders aber für Eisbären. In der Nordpol-Region steht er an der Spitze der Nahrungskette. Aber auch Eisbären benötigen festes Eis und Eisschollen, um auf die Jagd zu gehen. Zwar sind die weißen Bären hervorragende Schwimmer, doch die langen Distanzen, die sie mittlerweile im Wasser zurücklegen müssen, sind auch für diese mächtigen Tiere zu viel - sie ertrinken oder verhungern.
Genpool wird immer kleiner, Unfruchtbarkeit droht
Für die Weltnaturschutzunion ist der Eisbär eine gefährdete Art - die Klimaerhitzung ist die größte Bedrohung. Schätzungsweise soll es noch rund 26.000 Exemplare der Tiere geben. Doch ohne Maßnahmen könnte der Eisbär bis zum Ende des Jahrhunderts ausgestorben sein. Durch den geringen Bestand kommt noch ein weiteres Problem dazu: Die Eisbären pflanzen sich innerhalb eines immer kleineren Genpools fort. Dadurch nimmt die genetische Diversität konstant ab. Das könnte langfristig zu Unfruchtbarkeit bei den Tieren führen.
Video: Eisbär jagt Rentier im Meer
Lebensraum der Eisbären schmilzt rapide
Dass der Eisbär aussterben könnte, ist nicht unrealistisch. Seit 800.000 Jahren ist zwar die Arktis von Eis bedeckt, doch das Eis schmilzt rapide weg. Die Arktis ist von der Erderhitzung stärker betroffen als jede andere Erdregion: Ihre Durchschnittstemperatur stieg in den vergangenen 100 Jahren fast doppelt so schnell wie im Rest der Welt. Bald könnte die Arktis komplett eisfrei sein - mit fatalen Folgen für die Eisbären.
Greenpeace fordert Meeresschutzgebiete
Meeresschutzgebiete sind ein wichtiges Instrument, um Tieren Rückzugsräume zu geben und um die Auswirkungen der Klimakrise besser bewältigen zu können. Greenpeace setzt sich seit Jahren für ein Netzwerk an Schutzgebieten in der Arktis ein. Ein neues Hochseeschutzabkommen, das im März 2022 verhandelt wird, könnte die Grundlage für weitreichende Meeresschutzgebiete werden - auch in der Arktis.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.