Im Spiel geht es gleich nach der Landung der griechischen Armada handfest zur Sache. In der Rolle des Achilles, der von seinen gefürchteten Myrmidonen begleitet wirft, man sich am Strand ins Gemetzel. Ein Tutorial soll beim ersten Waffengang als Hilfestellung dienen. Die Umsetzung ist bestenfalls als mangelhaft zu beurteilen, denn selbst grundlegende Elemente werden darin verschwiegen. So wird aus einer einsteigerfreundlichen Unterstützung recht rasch ein ziemliches Ärgernis.
Glücklicherweise sind die ersten Kämpfe aber auch für Anfänger problemlos zu meistern, was am simplen Aufbau des Spiels liegt. Im Normalfall steht man einer schier übermächtigen Anzahl an Kämpfern gegenüber. Bereits mit den einfach auszuführenden Basisangriffsarten lässt sich eine breite Schneise schlagen. Mit etwas Übung gelingen auch die kombinierten Angriffe, die sich noch verheerender auf die Gegner auswirken.
Wer wie Achilles alles, was sich ihm in den Weg stellt, dem Erdboden gleichmacht, verfällt ab und an in einen wahren Blutrausch. Im Spiel zeigt ein Balken, der sich langsam füllt, wann es wieder so weit ist. Per Buttondruck frönt der Held dann der Raserei: Irre brüllend stürmt Achilles in einem schwarz-weiß gehaltenen Tunnelblick auf seine hilflosen Kontrahenten los.
Krieg ist brutal, grausam und blutig. Da bildet "Warriors: Legends of Troy" keine Ausnahme. Besonders bei den Finishing-Moves dürften zarte Gemüter angewidert ihren Kopf abwenden. Die passable, aber nicht überragende Grafik trägt das ihre dazu bei, dass einem auch die Einzelheiten nicht entgehen.
Da das Niedermetzeln der gegnerischen Horden schnell zu einer müden Angelegenheit wird, sollen Zwischengegner für etwas Abwechslung sorgen. Dies gelingt allerdings nur bedingt. Sie sind so schwer zu besiegen, dass rasch der Frust dominiert. Euphorie kommt selten dabei auf. Verschiedene Missionsziele, die allerdings aufgrund des mitunter knappen Zeitlimits selten alle erfüllbar scheinen, sowie die Möglichkeit, die Ausrüstung zu verbessern, vermindern die aufkeimende Monotonie. Am meisten Abwechslung bringt noch der Wechsel der Seiten im Verlaufe des Spiels.
Fazit: "Warriors: Legends of Troy" bietet fast klassische Hack&Slay-Action, die solide in Szene gesetzt ist - Herausragendes ist im Spiel aber nicht auszumachen. Im Grunde genommen wird Hausmannskost geboten, die zwar nicht vom Hocker reißt, aber doch immer wieder ganz interessant sein kann.
Plattform: PS3 (getestet), Xbox 360
Publisher: THQ
krone.at- Wertung: 7/10
von Harald Kaplan
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