Viele Explosionen

Raketenangriffe auf Ukraine, massive Feuergefechte

Ausland
24.02.2022 06:36

Nach der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordneten Invasion in die Ukraine haben sich die Angriffe in den ersten Stunden auf den östlichen Teil des Landes konzentriert. Die Rede ist von Luftschlägen auf militärische Objekte sowie Flughäfen in und um Charkiw, Cherson, Dnipro, Odessa, Mykolajiw, Saporischschja sowie Kiew. Truppen sollen die belarussisch-ukrainische sowie russische-ukrainische Grenze im Norden des Landes überschritten haben, laut Medien kam es zu massiven Feuergefechten entlang der Grenzen der selbst erklärten „Volksrepubliken“. Die Ukraine schloss ihren Luftraum und verhängte das Kriegsrecht.

Russland habe die Infrastruktur und die Grenzen mit Raketen angegriffen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er forderte die Bürger auf, nicht in Panik zu geraten: „Wir sind auf alles vorbereitet, wir werden siegen.“ Kommandozentralen des ukrainischen Militärs in der Hauptstadt Kiew und der Millionenstadt Charkiw würden mit Raketen angegriffen, zitierte die ukrainische „Prawda“ auf ihrer Website einen Vertreter des ukrainischen Innenministeriums. Ukrainischen Medienberichten zufolge sind auch Munitionslager angegriffen worden.

Ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur in Kiew berichtete, dass auch in Kiew Donnerschläge zu hören waren. Es war unklar, woher die Geräusche kamen. „Jetzt hören wir einige Explosionen“, schrieb auch eine Anrainerin aus Kiew in einem privaten Chat, der dpa vorlag.

Russland dürfte die Ukraine in der Mitte teilen wollen
Das sich derzeit abzeichnende Szenario entspricht in etwa jener Maximalvariante, die der Leiter der Forschung- und Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, Oberst Markus Reisner, am Dienstag in einem Gespräch mit der APA skizziert hatte. Russland dürfte demzufolge versuchen, jedenfalls den Teil östlich des Flusses Dnipro unter seine Kontrolle zu bekommen und die Ukraine etwa in der Mitte teilen.

Unklar bliebt bei diesem als „Full invasion“ bezeichneten Szenario freilich, ob versucht würde, die an beiden Seiten des Dnipro liegende Hauptstadt zu erobern. Im 1943 brauchte die Rote Armee zehn Tage, um die Kiew von deutschen Truppen zurückerobern. Auf beiden Seiten fielen damals etwa 40.000 Soldaten.

Einschläge auch im Gebiet um Kiew
Kiews stellvertretender Bürgermeister Andrij Kryschtschenko berichtete im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die Einschläge seien im Kiewer Gebiet. „Das war nicht in Kiew, das war im Gebiet Kiew - in Browary und Boryspil. In Kiew gab es bisher keine Handlungen. Es versammelt sich der Stab für Notsituationen.“

In der ukrainischen Stadt Donezk, die von den von Russland unterstützten Separatisten kontrolliert wird, ist laut Augenzeugenberichten Artilleriefeuer zu hören. Russland greift der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auch vom Wasser aus an. Es gebe Landungsoperationen der Schwarzmeerflotte im Asowschen Meer und in Odessa. Darüber herrscht aber noch Unklarheit.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb bei Twitter: „Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg.“ Nach Angaben eines hohen Sicherheitsbeamten sei der Zweck der russischen Militäroperation die Zerstörung des ukrainischen Staates, teilt das ukrainische Außenministerium mit.

Putin hatte im Konflikt mit der Ukraine einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. „Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen“, sagte Putin am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache.

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