Brokkoli beschlagnahmt

Bereits drei Tote durch Botulismus in Italien

Ausland
09.08.2025 08:06

In Italien gibt es bereits drei Todesopfer, die nach einer Botulismus-Vergiftung gestorben sind. Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass ein 52-jähriger Urlauber am Donnerstag ums Leben kam, nachdem er in Kalabrien ein Sandwich gegessen hatte, wurden weitere fatale Vergiftungsfälle bekannt. Die Behörden sind alarmiert.

Der 52-Jährige soll kontaminierten Brokkoli im Glas gegessen haben, der sich in einem Snack befunden hatte, den er sich in seinem Urlaub in Diamante, einer Kleinstadt an der kalabrischen Küste, an einem Foodtruck gekauft hatte. Laut ersten Ermittlungen soll das Gemüse aus einem kommerziell vertriebenen Glas stammen. Das Produkt wurde in ganz Italien aus dem Verkehr gezogen. Konserven in Öl werden genau kontrolliert.

Wie nun bekannt wurde, war am Tag davor bereits eine 45-Jährige ums Leben gekommen, die am selben Foodtruck Gebäck gekauft hatte.

Eine 38-jährige Frau, die nach dem Verzehr von Guacamole-Sauce auf einem Volksfest Ende Juli Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung zeigte, verstarb zudem am Freitag in einem Krankenhaus in Cagliari, der Hauptstadt der Insel Sardinien. Weitere acht Personen, die am Volksfest teilgenommen und dort gegessen hatten, liegen noch im Spital in Cagliari.

Botulismus wird durch das Bakterium Clostridium botulinum ausgelöst.
Botulismus wird durch das Bakterium Clostridium botulinum ausgelöst.(Bild: stock.adobe.com)

Aktivierung des Notfallprotokolls
Das italienische Gesundheitsministerium reagierte auf die tödlichen Botulismus-Fälle in Sardinien und Kalabrien mit der sofortigen Aktivierung eines Notfallprotokolls. Der italienische Konsumentenschutzverband Codacons prüft eine Sammelklage. Botulismus ist eine potenziell lebensbedrohliche Vergiftung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum verursacht wird.

Die von diesem Bakterium gebildeten Nervengifte zählen zu den stärksten bekannten Giften, heißt es dazu auf der Homepage des österreichischen Gesundheitsministeriums. In erster Linie seien nicht adäquat zubereitete Konserven, aber auch Honig betroffen, diese sind meist hausgemacht bzw. selten industriell gefertigt. Wenn kontaminierte Nahrungsmittel nicht ausreichend gekocht werden, könne es zur Vergiftung kommen.

Typisch seien Krankheitszeichen etwa zwölf bis 36 Stunden, teilweise auch mehrere Tage, nach Verzehr von betroffenen Lebensmitteln. Es können Sehstörungen, Schluckstörungen sowie eine schnell fortschreitende schlaffe Lähmung auftreten. Betroffene „gehören umgehend in ärztliche Behandlung“, wird betont. Die Erkrankung ist in Österreich meldepflichtig und trete sehr selten auf: Seit dem Jahr 2000 seien bundesweit 20 Erkrankungsfälle gemeldet worden. Seit Einführung der künstlichen Beatmung sei österreichweit kein Todesfall bei labordiagnostisch bestätigtem Botulismus mehr dokumentiert worden.

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