Klage gegen Magazin

„Playboy“-Zwillinge: „Hugh Hefner war der Teufel“

Adabei
07.02.2022 09:38

Die Vorwürfe gegen den 2017 verstorbenen „Playboy“-Gründer Hugh Hefner wollen nicht abreißen. Jetzt haben die als „Playboy“-Zwillinge bekannt gewordenen Häschen Karissa und Kristina Shannon im Interview mit dem „Sunday Mirror“ über ihre Zeit in der Mansion ausgepackt - und sprachen über Gruppensex, Abtreibungen und Drogenmissbrauch. Sie sind sich sicher: „Hugh Hefner war der Teufel!“ Gegen das Magazin wollen die beiden nun Klage einreichen.

Die Zeit in der „Playboy“-Mansion sei wie ein Albtraum gewesen, schilderten Kristina und Karissa Shannon im Interview mit der britischen Zeitung. „Hef hat sich benommen, als würde er dich besitzen. Wenn wir seine Regeln brachen, haben uns sechs Wachen in unsere Zimmer geschleppt und uns nicht mehr hinaus gelassen.“ Hefner habe „junge, verletzliche Mädchen wie uns, ausgebeutet“, schilderte sie weiter. „Er versprach uns die Welt, hielt uns dann aber in seiner Villa gefangen, die wie ein goldener Käfig war.“

Der Tod des „Playboy“-Gründers im Jahr 2017 habe sie zwar durchaus betroffen gemacht. Aber: „Ein anderer Teil von uns dachte: ,Okay, sehr gut. Keine weiteren Mädchen schlecht behandelt und ruiniert werden wie wir“, erklärte Kristina weiter. „Ich dachte immer, ,Playboy‘ war eine große Familie - jetzt weiß ich, es war ein Kult.“ 

Zwillinge wollen gegen „Playboy“-Klage einreichen
Mit den Zeiten in der „Playboy“-Mansion möchten die Zwillinge endlich abschließen. Deshalb hätten sie sich dazu entschieden, rechtliche Schritte gegen das Magazin einzuleiten. „Wir waren Playmates, dort angestellt, und alles passierte in der Mansion, also wollen wir gegen sie vorgehen. Wir sprechen nun darüber, weil wir wollen, dass die Leute erfahren, was wirklich hinter verschlossenen Türen vorgeht.“

Hefner habe sie nach einem Fotoshooting, das sie neben ihrer Jobs als Kellnerinnen gemacht hätten, entdeckt. Zwei Jahre haben die Shannon-Zwillinge in der „Playboy“-Mansion verbracht. Anfangs hätten sie gedacht, es sei die Welt des Glamours und der Stars. „Wir sind gerade 18 Jahre alt geworden und waren so naiv“, schilderte Karissa.

Die erste Begegnung sei jedoch toll verlaufen. „Ich kann mich erinnern, dass Hef sehr charmant und nett war. Er trug seinen Seidenpyjama und die Slipper, die er immer mit seinem roten Bademantel anhatte. Er war wie der König in seinem Schloss - so mächtig.“ Als er sie aufgefordert habe, sich neben ihn zu setzen, „konnten wir sehen, wie die anderen Playmates neidisch waren“, so Karissa weiter. 

„Fühlten uns schmutzig und angewidert“
1000 Dollar pro Woche hätten sie schließlich bekommen, um neben seinen anderen Freundinnen - unter anderem Kendra Wilkinson - in seiner TV-Show „The Girls Next Door“ aufzutreten. Schnell sei jedoch das böse Erwachen gekommen. „An unserem 19. Geburtstag hat er uns in einen Club mitgenommen. Dort hat er uns Alkohol gekauft, obwohl das in den USA erst ab 21 erlaubt ist“, erzählte Kristina. 

Zurück in der Mansion habe sie Kendra Wilkinson in Hefners Schlafzimmer gelockt. „Warum schlüpft ihr nicht in etwas Bequemes?“, habe Hefner sie daraufhin gefragt und ihnen Seidenpyjama gereicht, schilderte Kristina weiter. „Dann zog er eine Pille hervor, die so groß war, als wäre sie für ein Pferd bestimmt.“

Es sei das Schlafmittel Quaalude, das auch als „Beinspreizer“-Droge bekannt ist, gewesen, „das er, wie wir herausfanden, ständig benutzt hat“. Diese hätten sie „orientierungs- und hemmungslos“ werden lassen. „Es war unheimlich und grob. Wir fühlten uns schmutzig, angewidert und so, als ob unsere Körper nicht unsere wären.“

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Es war unheimlich und grob. Wir fühlten uns schmutzig, angewidert und so, als ob unsere Körper nicht unsere wären.

Kristina Shannon

Hefner habe sich wie ein König benommen, sie aufgefordert, ihn Papa zu nennen, so die Zwillinge über jene Nacht. Mittlerweile seien sie sich sicher: Nichts habe den „Playboy“-Gründer von Männern wie Jeffrey Epstein oder Harvey Weinstein unterschieden.

„Waren uns einig: Er ist der Teufel“
Erst um fünf in der Früh seien sie schließlich in ihr Zimmer zurückgekehrt, so die Zwillinge weiter. „Und wir waren uns einig: Er ist der Teufel. Er hat eine schwarze Seele. Er wird in eines Tages in der Hölle schmoren“, erklärte Karissa Shannon.

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Wir waren uns einig: Er ist der Teufel. Er hat eine schwarze Seele. Er wird in eines Tages in der Hölle schmoren.

Karissa Shannon

Über diese Nacht hätten sie mit niemandem gesprochen, weil sie sich zu sehr geschämt hätten, so die Shannon-Zwillinge weiter. Die Monate danach seien voll von Alkohol-Exzessen und Gruppensex mit Hugh Hefner gewesen. „Hef nahm stets sechs oder sieben Mädchen um Mitternacht mit in sein Zimmer“, erinnerte sich Karissa. „Danach waren wir angeekelt und wuschen unsere Körper mit heißem Wasser und Seife, bis wir rot waren.“

Kurz darauf sei sie vom „Playboy“-Gründer, der zu dem damaligen Zeitpunkt bereits 83 Jahre alt war, schwanger geworden, erinnerte sich Karissa zurück. Sie habe sich gefühlt, „als würde ich das Kind des Teufels in mir tragen“, schilderte sie. Schließlich habe sie eine Abtreibung vornehmen lassen - ohne dass Hefner jemals gewusst habe, dass sie ein Kind erwarte.

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(Bild: kmm)



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