Projekt am Attersee

Hotel lässt seit über 6 Jahren auf sich warten

Seit die Landwirtschaftsschule nach Altmünster übersiedelt ist, steht der Bau leer und verfällt.

(Bild: Hörmandinger Reinhard)

Nach jahrelangem Stillstand rund um ein geplantes Hotelprojekt in Weyregg am Attersee soll nun laut Tourismuslandesrat Markus Achleitner die nötige Umwidmung im Februar endlich erfolgen. Die Grünen bezweifeln dies und stellen zudem auch den längst nicht mehr marktkonformen Kaufpreis in Frage.

Rückblick: Die Landesimmobiliengesellschaft (LIG) hatte im Sommer 2015 die alte Landwirtschaftsschule in Weyregg um 3,4 Millionen Euro an den ehemaligen Lenzing-General und jetzigen Salinen-Vorstand Peter Untersperger für den Bau eines Hotels verkauft. Damals wurde vertraglich festgehalten: Wenn nicht innerhalb von zwei Jahren die Umwidmung „Tourismusbetrieb“ vorliegt beziehungsweise binnen fünf Jahren mit der Realisierung des Projekts begonnen wird, besteht ein Rücktrittsrecht.

Außen wie Innen verzieren Graffitis das verwaiste Gebäude.

(Bild: Hörmandinger Reinhard)

Umwidmung im Februar
Mehr als sechseinhalb Jahre später ist weder die Umwidmung passiert, noch verfügt die Region über eine neue Bettenburg am Attersee – dennoch kam es bisher auch zu keinem Vertragsrücktritt. Dazu kommt, dass das Grundstück damals zu einem Quadratmeterpreis von 230 Euro verkauft wurde, Bauland in vergleichbarer Lage aufgrund des Immobilienbooms aktuell mit Preisen bis zu 800 € pro m² gehandelt werden. Gründe genug, welche die Grünen in der gestrigen Landtagssitzung dazu veranlassten, das Thema wieder einmal aufs Tapet zu bringen. Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP): „Die Frist für das Rücktrittsrecht wurde mehrmals verlängert, kann noch bis 30. Juni ausgeübt werden.“ Mit der Umwidmung sei noch im Februar zu rechnen, und es gebe zudem eine Wertsicherung.

Ausstiegsoption des Landes prüfen
„Im Kaufvertrag, der uns vorliegt, ist keine Wertsicherung auffindbar. Wir fordern deshalb eine präzise Auskunft zur aktuellen Höhe des Kaufpreises und in weiterer Folge eine genaue Evaluierung des Grundstückpreises. Auf Basis dieser Fakten ist dann die Ausstiegsoption des Landes zu prüfen“, so Grünen-Raumordnungssprecher Rudi Hemetsberger.