Zukunft der Arbeit

Trendforscher: „Werden nicht nur einen Job haben“

Leben
24.01.2022 08:26

Corona hat den Arbeitsmarkt stark gewandelt. Auch die nächsten Jahre müssen wir uns auf Veränderungen einstellen. Die „Krone“ befragte einen Trendforscher zur Zukunft der Arbeit.

Die Pandemie hat das Arbeitsleben vieler auf den Kopf gestellt. Aber welche Jobs sind in den nächsten Jahren krisensicher? Wir haben dazu mit dem international gefragten Experten Franz Kühmayer gesprochen.

„Krone“: Was haben wir durch das Coronavirus gelernt, welche Jobs werden in Zukunft krisensicher sein?
Franz Kühmayer: Den krisensicheren Job gibt es nicht. Corona hat uns gezeigt, wie schnell sich alles wandeln kann. Die Krise hat uns und unsere Gewohnheiten verändert. Wir gehen einkaufen, ohne ins Geschäft zu gehen, müssen nicht mehr ins Büro, um arbeiten zu können. Wir werden mit Veränderungen umgehen lernen müssen. Eine wichtige Kompetenz der Zukunft wird sein: Wie wandlungsfähig bin ich?

Werfen wir einen Blick in die Zukunft, welche Jobs werden besonders gefragt sein?
Weniger fachliche, sondern persönliche Kompetenzen werden eine Rolle spielen. Integrität und Kommunikationsfähigkeit werden zudem verstärkt gefordert sein. Man wird sich auch nicht nur auf eine Ausbildung verlassen können und nicht nur einen Job haben. Durchschnittlich wird man acht bis zehn verschiedene Arbeitgeber haben. Die Jobs mit Zukunft liegen in der Digitalisierungs- und Umweltbranche. Aber genauso Jobs mit Kreativität und Handwerk haben gute Chancen. Und auch Lehrer, Coaches und Pflegekräfte werden verstärkt gebraucht.

Gibt es auf der anderen Seite aussterbende Branchen?
Dazu zählen alle leicht automatisierbaren Tätigkeiten wie Supermarktkassiererin. Jetzt schon gibt es Selbstbedienungskassen, das wird die Zukunft sein.

Werden junge Menschen in der Schule ausreichend darauf vorbereitet, die „richtige“ Studien- und/oder Berufswahl zu treffen?
Es geht in die richtige Richtung. Nur sollte man nicht mit der Erwartung hinausgehen, gleich nach der Schule seinen Traumjob zu finden. Die Schule soll vielmehr neugierig auf die vielen unterschiedlichen Bereiche machen. 63 Prozent der Auszubildenden suchen sich einen von zehn Lehrberufen aus, dabei gibt es über 200 verschiedene Ausbildungsrichtungen.

In früheren Generationen hieß es „Werde ja kein Lehrer, von denen gibt es genug“. Jetzt ist es wieder genau andersherum, wie kommt das?
Es gibt immer Mega-Trends. Der jetzige nennt sich „New Work“. Die Einstellung zur Arbeit verändert sich, es gibt neue Arbeitsformen, ich kann in vielen Berufen weltweit arbeiten.

Haben Sie einen konkreten Tipp für junge Menschen, wie Sie Ihren Traumjob finden, der gleichzeitig Zukunft hat?
Ich rate den jungen Menschen, fragt nicht, welcher Job zu euch passt, sondern welches Problem will ich lösen, was ist meine Leidenschaft. Und habt vor allem keine Angst vor falschen Entscheidungen. Seid mutig, und stellt euch den Herausforderungen.

Kathi Mötzl, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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