Irritierende Analyse:

Soll Landes-SP auf Distanz zu Gewerkschaft gehen?

Oberösterreich
14.01.2022 12:00

Oberösterreichs SPÖ solle ihr Verhältnis zu den Gewerkschaften überdenken, etwa hinsichtlich Kandidaturen für Mandate. Dieser Rat externer Experten, siehe Bericht hier, empört Betroffene wie Voest-Betriebsratschef Hans Karl Schaller. Auch den neuen AK-Präsidenten und FSG-Gewerkschafter Andreas Stangl bewegt das Thema, wie aus unserem Interview ersichtlich wird.

„Krone“:Weniger Gewerkschaft in der Partei, raten die deutschen Experten. Wie intensiv ist denn darüber im Parteivorstand diskutiert worden?
Andreas Stangl:
Gar nicht. Die Fakten sind ja auch ganz andere: Von den elf Landtagsabgeordneten der SPÖ ist bloß einer Gewerkschafter. Das ist der Schaller Charlie. Es ist also nicht so, dass wir fixieren, wer was wird und wer auf eine Kandidatenliste raufkommt. Und die Deutschen verstehen ja die österreichische Mentalität nicht, dass bei uns die Gewerkschaften auch eine viel breitere gesellschaftliche Verankerung haben.

„Partei und Gewerkschaft sollen offen und ergebnisorientiert ihre Zuständigkeiten und Aufgaben abstimmen“, raten die externen Analytiker. Das passiert ja eh dauernd, oder?
Eh. Aber was schon klar ist, das nehme ich mir schon heraus: In der Landstraße 36 (der SP-Zentrale, Anm.) sagen sie mir nicht, was wir am Volksgarten tun. Das war immer so, wenn ich an meine Vorgänger denke. Aber was uns schon eint: Wir müssen schauen, wie wir den Klimaschutz machen, wie wir die Transformation dafür machen, wie wir mit der Industriebeschäftigung in Oberösterreich zukunftsfähig sind. Das gilt ja auch für andere Themen, wo es nicht so viele Unterschiede zwischen Partei und Gewerkschaften gibt, zum Beispiel bei den Bildungschancen.

Was gefällt Ihnen denn am besten aus den zehn Thesen dieser Analyse der Partei?
„Auf die Klarheit kommt es an“! Also wie kriege ich das so hin, dass die Menschen in den Betrieben und daheim das verstehen, was den Unterschied ausmacht zwischen Sozialdemokraten und Konservativen. Was heißt Gesundheitspolitik sozialdemokratisch gedacht, zum Beispiel. An dem kiefeln wir Gewerkschafter ja auch, wie wir kommunizieren, damit die Leute verstehen, was ich meine. Aber die meisten Punkte im Vorstand haben die Themen kantigere Organisation der Partei und wie kommen wir zu neuen Köpfen erhalten.

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