Grätzel-Report

Alsergrund: Klein, aber meist fein!

Wien ist leiwand
17.01.2022 11:00

Der Alsergrund gehört flächenmäßig nicht zu den größten Wiener Bezirken, aber dieser kompakte Stadtteil hat trotzdem einiges zu bieten.

Der Alsergrund begeistert mit einem facettenreichen Angebot, Geschichtsträchtigkeit trifft auf „studentischen“ Charme der dortigen Institute und Cafés.

1. Palais Liechtenstein: Abseits der großen Touristenmassen mitten in der Innenstadt von Wien befindet sich ein Geheimtipp für alle Wien-Liebhaber - das Stadtpalais Liechtenstein. In den prunkvollen Sälen werden immer wieder klassische Konzerte veranstaltet. Viele der Wiener kennen dieses Glanzstück von Innen nicht, obwohl sowohl das Stadtpalais als auch das Gartenpalais der fürstlichen Familie Liechtenstein seit über 300 Jahren mit der Stadt fest verwoben sind.

2. Altes AKH: Auf dem Areal des ersten Allgemeinen Krankenhauses in Wien tut sich auch heute noch so einiges. Der Gebäudekomplex mit seinen zahlreichen Höfen beherbergt heute Teile verschiedener Institute sowie das Sprachenzentrum der Universität Wien und mehrere Gastronomiebetriebe. In der Weihnachtszeit ist in einem der Höfe ein Christkindlmarkt aufgebaut und in der warmen Jahreszeit kann man auf den Bänken und Grünflächen herrlich entspannen. Auf dem Areal steht auch der sogenannte Narrenturm, in dem man Teile der größten pathologisch-anatomischen Sammlung weltweit sehen kann.

3. Summer Stage: An der Roßauer Lände kommen jeden Sommer verschiedene Restaurants zusammen. Es gibt ein indisches, ein mexikanisches, ein thailändisches, ein italienisches und ein karibisches Restaurant, außerdem eine Grillstation. Im Weinpavillon kann man Rebenspezialitäten kosten, außerdem finden regelmäßig Konzerte und Lesungen statt, meist bei freiem Eintritt. Kostenlose Kinderbetreuung und Trampolinspringen lassen auch Eltern für ein paar Stunden entspannen, sommerliche Stimmung gibt es gleich dazu. 

4. Sigmund Freud Museum: Wer sich auf die Spuren von Sigmund Freud begibt, kommt hierher - an den Ursprungsort der Psychoanalyse. Und genauso wie einst seine Patienten vor über 100 Jahren, steht man auch heute noch an der Tür und klingelt am Türschild des weltberühmten Professors.

5. Servitenviertel: Das Servitenviertel zählt zu einer der schönsten Gegenden in ganz Wien, in der Eleganz, Gemütlichkeit und Geschichtsträchtigkeit aufeinandertreffen. In dem malerischen Viertel im 9. Bezirk reiht sich ein Lokal an das andere - speziell in der Servitengasse, die das Herzstück des gleichnamigen Stadtviertels ist. Das französisch geprägte Viertel wird von den Wienern auch gerne Klein-Paris genannt.

Handlungsbedarf an einigen Plätzen
Doch auch in Alsergrund muss an einigen Orten etwas passieren. Drei Plätze (Flops) im Detail:

1. Franz Joseph Bahnhof: Verdankt der Bahnhof seinen Namen dem ehrwürdigen Kaiser der einstigen K&K-Monarchie, so sind das heutige Gebäude und der angrenzende Julius-Tandler-Platz jedoch alles andere als prunkvoll und majestätisch. Stark beschädigt durch einen Brand im Zweiten Weltkrieg wurde das damalige Gebäude 1974 schließlich zur Gänze abgerissen und daraufhin neu konstruiert und in den Folgejahren errichtet. Dass für diese Neugestaltung Praktikabilität eine größere Rolle als Ästhetik spielte, lässt sich schon von außen erkennen und so wurde über den Gleisanlagen eine sogenannte „Betoneindeckelung“, die verspiegelt ist, errichtet. Die einen meiden ihn, die anderen versuchen ihn schnell verlassen. Im Sommer zudem eine Hitzeinsel.

2. AKH Wien: Egal aus welcher Perspektive man Wien betrachtet, die Zwillingsbauten des Allgemeinen Krankenhauses stechen durch ihre klotzartige Architektur schon von Weitem ins Auge und setzen sich deutlich von der Umgebung ab. Die Architektur des AKH ist schlichtweg hässlich, der Anblick fast schon etwas angsteinflößend.

3. Tempo-30-Zonen: Seit mehreren Jahren rühren SPÖ und Grüne fleißig die Werbetrommel für Tempo-30-Zonen auch auf den Durchzugsstraßen im 9. Bezirk. Betroffen wären davon auch Verkehrsadern wie die Nussdorfer Straße oder die Alserbachstraße. Befürworter versprechen sich dadurch mehr Sicherheit, weniger Lärm, Staus und Umweltbelastung. Entsprechende Konzepte gibt es aber noch nicht wirklich bzw. lassen auf sich warten.

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