Experten-Interview

„Bevölkerung wird schnellstmöglich informiert!“

Kärnten
05.01.2022 14:01

Rudolf Weissitsch, Strahlenschutzbeauftragter, erklärt im Zuge des heutigen Thema des Tages die Notfallpläne für einen Atomunfall.

Die „Krone“: Herr Weissitsch, Sie sind Strahlenschutzbeauftragter des Landes Kärnten. Wie hoch schätzen Sie das Gefahrenpotenzial durch Krško für Kärnten ein?
Rudolf Weissitsch: Es muss ganz klar festgehalten werden, dass im Routinebetrieb ein Atomkraftwerk keine Gefahr mit sich bringt. Wenn es dann aber zu einem schweren Unfall kommt, hat das Auswirkungen auf die Umwelt. Im Fall von Krško kann ich sagen, dass durch die spezielle Schutzhülle eine gewisse Sicherheit gegeben ist – das war in Tschernobyl zum Beispiel nicht der Fall. Nehmen wir an, in Krško kommt es zu einem Unfall, dann haben wir eine gewisse Vorwarnzeit.

Was bedeutet das jetzt konkret?
Es ist so, dass wir zunächst die Gefahr erkennen müssen. Das passiert zum einen über Organisationen, die uns kontaktieren, und zum anderen haben wir ein zusätzliches Strahlenfrühwarnsystem. Haben wir genaue Informationen über eine Gefahr, dann kommt ein spezieller Notfallplan zum Einsatz. In Kärnten ist es der Kärntner Strahlenalarmplan. Alle Abläufe und die Zusammenarbeit der Organisationen sind im Kärntner Strahlenalarmplan festgelegt.

Ich nehme einmal an, dass dieser Notfallplan auch regelmäßig irgendwie durchgespielt wird?
Ja. Wir beüben ihn national und auch international. Hier schauen wir uns dann auch speziell die Informationsweitergabe der einzelnen Institutionen an. In Kärnten werden dann zum Beispiel alle wichtigen Behörden informiert. Zusätzlich üben wir regelmäßig mit der Spezialeinheit der Polizei, den Strahlenspürern.

Wenn es zum Ernstfall kommt und Kärnten wäre von einem Atomunfall betroffen. Was soll die Bevölkerung beachten?
Wir haben im Katastrophenschutz allgemein das Problem, dass über Soziale Medien sehr schnell Tatsachen verbreitet werden, die nicht stimmen. Kommt es zum Ernstfall, erhält die Bevölkerung schnellstmöglich alle Informationen über Radio und Fernsehen. Wir informieren auch über die Kaliumjodid-Prophylaxe. Die Tabletten dürfen nicht einfach so genommen werden.

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