Konzept im Endspurt

Task Force will gezielt den Neusiedler See retten

Burgenland
31.12.2021 07:57

2022 wird viel Neues bringen. Eines der allerwichtigsten Projekte steht aber schon fest: Das sensible Ökosystem Neusiedler See wird langfristig abgesichert. Das umfassende Konzept zur Rettung des einzigartigen Naturparadieses geht in den Endspurt. „Die Details werden schon in den nächsten Wochen abgeklärt“, heißt es.

Die Natur gibt den Takt vor. Unaufhaltsam schreitet die Verlandung des Neusiedler Sees voran. Wo heute ein Hotel steht, war früher das Strandbad von Rust. „Dazu kommt der Schlamm, der auf natürliche Art stetig mehr wird. 55 Millionen Kubikmeter liegen für die Entnahme bereit“, sagt ein Experte.

Auch der Wildwuchs ufert aus. Von fast 320 Quadratkilometer Wasseroberfläche sind bereits 180 Quadratkilometer mit Schilf bedeckt, also mehr als die Hälfte.

Immer wieder ausgetrocknet
Dürre und geringer Niederschlag setzen dem Steppensee weiter zu. Beträgt der Wasserstand derzeit 121 Zentimeter, so sind im Sommer oft nur besorgniserregende 70 Zentimeter übrig. Zum Teil oder ganz ausgetrocknet war der See laut Fischereichronik vor zwei Jahrtausenden, im Mittelalter, 1736, 1811 und zuletzt von 1865 bis 1871.

Das soll nicht mehr passieren. Immerhin ist der See mit der Wirtschaft eng verbunden - 500 Millionen € an Wertschöpfung inbegriffen. Zu seiner Rettung hat Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner vor 1,5 Jahren eine Task Force ins Leben gerufen, um das sensible Ökosystem abzusichern.

Nachhaltige Lösungen gesucht
So wurden in einer Machbarkeitsstudie für den österreichisch-ungarischen Grenzraum weitreichende Maßnahmen für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung des Seewinkels und eine Wasserzufuhr zum See entwickelt. Jetzt setzt das Land die nächsten Schritte. „Bisher wurde versucht, bestehende Probleme vorwiegend durch Einzelmaßnahmen zu beheben. Künftig wollen wir groß denken und komplexe, langfristige Lösungen finden, umgesetzt von der landeseigenen Seemanagement GmbH“, so Dorner.

Bau von Kanälen im Schilfgürtel
Geplant sind die Bewirtschaftung des Schilfgürtels und die Entfernung des sich laufend bildenden Schlamms aus den Buchten, zudem der Erhalt und die Neuerrichtung von Kanälen zur Gewährleistung des Wasseraustausches zwischen der offenen Seefläche und dem Schilfgürtel.

Alles knapp vor der Umsetzung
„Erste Gespräche mit den Seegemeinden und den Esterházy-Betrieben sind sehr positiv verlaufen“, sagt Dorner. In den ersten Wochen des neuen Jahres will man die Details abklären. „Dann können wir bereits in die Umsetzung gehen“, ist Dorner zuversichtlich.

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