Buben werden vermisst
Spanien: Impfgegnerin mit Kindern untergetaucht
Eine Frau ist in Spanien mit ihren zwei minderjährigen Söhnen seit Wochen untergetaucht, damit die Kinder nicht gegen ihren Willen gegen das Coronavirus geimpft werden. Im Streit der geschiedenen Eltern hatte die spanische Justiz zuvor dem Vater, der die Kinder impfen lassen möchte, Recht gegeben.
Hier liege keine „Kindesentführung“ vor, weil die Mutter „einen gerechtfertigten Grund“ für ihr Handeln habe, wurde nun der Anwalt der Mutter am Dienstag in der Zeitung „El Mundo“ zitiert. Die Impfstoffe hätten „zahlreiche schwerwiegende Nebenwirkungen“, behauptete Anwalt Borja Gómez Martínez-Fresneda gegenüber dem Blatt. „Was ist, wenn die Kinder geimpft werden und ihnen dann etwas passiert?“, fragte er.
Vater erstattete Anzeige, Buben werden vermisst
Die Mutter, eine Lehrerin, verschwand mit ihren zwölf und 14 Jahre alten Söhnen nach Angaben des Anwalts des Vaters bereits am 4. November. Der Vater erstattete inzwischen Anzeige gegen seine Ex-Frau. Als Strafe für eine Entführung der eigenen Kinder sind in Spanien Haftstrafen von bis zu vier Jahren sowie ein Entzug des Sorgerechts möglich. Der Familienstreit aus Sevilla sorgt in Spanien für Schlagzeilen und große Aufregung - unter anderem auch deshalb, weil die Kinder der Schule fernbleiben. „Ihnen geht es gut“, versicherte Anwalt Martínez-Fresneda. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Noch fehle von Mutter und Kindern aber jede Spur, hieß es.
Nach amtlichen Angaben haben in Spanien inzwischen auch 700.000 (von insgesamt ca. drei Millionen) Fünf- bis Elfjährige das erste Vakzin erhalten. Nennenswerte Kundgebungen von Impfgegnern oder Verschwörungstheoretikern gab es in Spanien bisher nicht.
Impfung wird von Kindern gut vertragen
Der Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer/Biontech darf in der EU bereits seit Ende Mai bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren eingesetzt werden. Für diese Altersgruppe hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA im Juli auch grünes Licht für den Moderna-Impfstoff gegeben. Experten bewerten die Impfung für Kinder nach derzeitigem Stand als gut verträglich, die Impfreaktionen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen sind überwiegend mild bis moderat. Seit Ende November ist das Vakzin von Pfizer/Biontech sogar für Kinder ab fünf Jahren zugelassen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).