16.12.2021 16:47 |

SPÖ empört

„Kinderschänder“: FPÖ-Mann sorgt für Impf-Wirbel

Der Kärntner FPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Ragger hat mit einer Aussage über Corona-Impfungen von Kindern für politischen Zündstoff gesorgt. In einem Interview hatte Ragger gesagt: „Jeder, der sich an unseren Kindern vergreift, ist so heranzuziehen wie jemand, der als Kinderschänder verurteilt wird.“ Die SPÖ Kärnten zeigt sich über die Aussage empört und forderte umgehend eine Entschuldigung. 

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Auf seine Aussage in den „Kärntner Regionalmedien“ angesprochen, sagte Ragger, dass er „verkürzt zitiert“ worden sei. Ragger sagte in dem Interview: „Jeder, der Kinder unter zwölf Jahren impfe, ohne Erfahrungswerte und Langzeitstudien zu haben, sei strafrechtlich so heranzuziehen, wie wenn er nach einem Gewalt- oder Sittlichkeitsdelikt zum Beispiel als Kinderschänder verurteilt werden würde.“

Damit seien aber nicht Eltern oder Ärzte gemeint, sagte Ragger zur „Kleinen Zeitung“: „Schuldig machen sich jene, die das Impfgesetz einführen, also die Nationalratsabgeordneten. Die haben die Kinder auf dem Gewissen, wenn es Langzeitfolgen durch die Impfung gibt.“ Er könne es in keinster Weise goutieren, dass Kinder geimpft werden, wo man die Langzeitfolgen von jeglichen Impfungen und Medikationen, die jetzt verabreicht werden, noch nicht erforscht habe.

SPÖ empört über „Kinderschänder“-Sager
Mit klaren Worten gegenüber Ragger meldete sich der SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher zu Wort. Die Impfung gegen das Corona-Virus sei für Kinder ab dem fünften Lebensjahr von medizinischen Experten empfohlen. „Woher bezieht der Jurist und FPÖ-Politiker Ragger seine Expertise? Von ,Dr.‘ Kickl, dem Spezialisten für Pferde-Entwurmungsmittel? Oder Dr. Belakowitsch, die zur Stimmungsmache die Menschen wider besseren Wissens belügt?“, schrieb Sucher auf Facebook. Er lasse sich als Vater von solchen offensichtlichen Scharlatanen der FPÖ nicht als Kinderschänder bezeichnen. „Ich fordere im Namen aller Eltern und Ärzt*innen zumindest eine umgehende Entschuldigung sowie Klarstellung durch FPÖ-Obmann Angerer!“

Zitat Icon

Die Impfung gegen das Corona-Virus ist für Kinder ab dem 5. Lebensjahr von medizinischen Experten empfohlen.

Kärntens SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher

Ähnlich deutlich wurde Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Für ihn habe Ragger die Berechtigung als „Volksvertreter“ verloren und sollte Konsequenzen ziehen. 

Hitzige Debatte im Kärntner Landtag
Im Kärntner Landtag gingen am Donnerstag die Wogen zum Thema Corona ziemlich hoch. Der FPÖ-Abgeordnete Christoph Staudacher wollte von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) wissen, woher sie die von ihr verlautbarte Information habe, dass sich im Rahmen der FPÖ-Freiheitstour am 5. November im Lavanttal mehrere Personen angesteckt hätten - die Veranstaltung sei unter strenger Kontrolle der 3G-Regel abgehalten worden.

Prettner verwies auf zahlreiche Fotos auf Social-Media-Plattformen, die Teilnehmer ohne Maske und Abstand zeigen würden und zählte FPÖ-Kommunalpolitiker auf, die nach der Veranstaltung positiv getestet wurden: „Es war unschwer festzustellen, dass das ein Hochzeitsfest für Coronavirus war.“ Darauf reagierte Staudacher, indem er ein Gruppenfoto vom 2. November zeigte, auf dem Prettner selbst bei einer Veranstaltung zu sehen war, ebenfalls ohne FFP2-Maske. Prettner meinte dazu, bei dieser Veranstaltung seien 3G-Kontrollen erfolgt und es habe dabei keine Infektionen gegeben, „sonst wäre ich ja informiert worden“.

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