Schade, dass das Europa-League-Match von Sturm am Donnerstag (18.45) in Graz-Liebenau ein Geisterspiel ist. Den Fans entgeht damit der Live-Blick auf einen waschechten Top-Klub. Achtfacher französischer Meister, 32 Mal unter den Top-Drei der Ligue 1 - Rekord. In den letzten acht Jahren schaffte der AS Monaco sechsmal den Einzug ins internationale Geschäft. Und das in einer der besten Ligen der Welt. Der Kampf Monacos in Frankreich gegen die Übermacht von Paris Saint-Germain weckt Erinnerungen an Österreich. Und Sturm. Die „Krone“ bat den Sportchef der Monegassen, Paul Mitchell, zum Interview.
Dort, in Frankreich, überstrahlt Paris Saint-Germain, muss ein Klub wie Monaco kämpfen. Hier, in Österreich, leuchtet Salzburg über allem, sind Sturm und Co. von den Möglichkeiten her abgeschlagen. Wenn‘s auch komplett unterschiedliche Fußball-Dimensionen sind - man könnte durchaus Parallelen erkennen. „Man muss intelligent arbeiten“, sagt Monaco-Sportchef Paul Mitchell, „wir wollen mit einer genau definierten Strategie der Nummer-eins-Rivale von PSG werden, müssen innovativ und clever agieren“, so der Mann mit Red-Bull-Hintergrund (Mitchell war bei Leipzig und Red Bull Global Soccer), der von den russischen Klub-Bossen Dmitry Rybolovlev und „Vize“ Oleg Petrov ins Fürstentum gelotst wurde, um ein neues Kapitel im Verein sportlich zu verantworten und aufzuschlagen.
Damit dieses auch erfolgreich wird - und damit man letzten Endes mit finanzstärkeren Klubs wie Paris auf Dauer mitkommt - erläuterte Mitchell gegenüber der „Krone“ seinen Plan. „Es geht darum, eine solide Basis in der Organisation zu erschaffen, modern und effizient zu arbeiten. Letzten Sommer ist uns mit dem neuen Performance Center einiges gelungen. Das war natürlich alles auch nur dank der Vision unseres Präsidenten möglich. Dazu haben wir die Mannschaft stark verjüngt (Anm.: Mitchell reduzierte den Kader von 77 Spielern auf heute 37, darunter 11 aus der Akademie). Jetzt geht es darum, diese Gruppe zu stärken, mit modernsten Möglichkeiten. Vor allem in der Akademie müssen wir diese Prinzipien umsetzen.“
In einem viel kleineren Rahmen spürt man gerade auch in Graz, dass der Verein Sturm, der zu Beginn der Ära von Christian Ilzer und Andreas Schicker eine sportliche Umstrukturierung und einen Drei-Jahres-Plan ausgerufen hat, gerade versucht, sich selbst auf eine solide Basis zu stellen. Mitsamt einer Strategie, die sich durch den ganzen Verein, inklusive Nachwuchsteams und dazugehöriger Infrastruktur, zieht. Für Sturm und Österreichs Fußball hat Mitchell nur lobende Worte übrig. „Man hat sich in den letzten zehn Jahren stark entwickelt, man sieht immer öfter junge Spieler aus Österreich in den größten Ligen. Auch Sturm ist ein gut strukturierter Verein, das wird in ihrem Spiel reflektiert. Es war schwer, sie im Hinspiel zu besiegen, erst nach der Pause haben wir zuschlagen können. Sie sind taktisch sehr organisiert. Das wird auch diesmal wieder ein schweres Unterfangen.“
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