Dass für den steirischen Landeschef Impfen enorm wichtig ist, daran lässt er keinen Zweifel. Und er zieht das mit großer Konsequenz durch. Wie die „Krone“ erfahren hat, wurde einer seiner Chauffeure abgezogen - weil der Mann nicht geimpft ist.
Um aus der Pandemie zu kommen, führt an der Impfung kein Weg vorbei - davon zeigte sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer schon seit Beginn der Krise überzeugt. Bereits vor einem Jahr forderte der steirische ÖVP-Chef eine Impfpflicht.
Wie sehr er vom rettenden Stich überzeugt ist, zeigte sich auch am Beispiel des Ex-Kages-Chefs Karlheinz Tscheliessnigg, der Ende November seinen Hut nehmen musste. Schützenhöfer nahm es dem 75-Jährigen übel, dass dieser nicht gegen Covid geimpft war und auch klare Haltung dahin gehend zeigte. Die Ankündigung, er werde die Impfung nachholen, kam da schon zu spät.
In den allgemeinen Landesdienst versetzt
Dass der Landeshauptmann beim Impfthema keine Kompromisse eingeht, zeigt sich auch an einem anderen Beispiel, das die „Steirerkrone“ erfahren hat. Dem Vernehmen nach lehnte einer seiner langjährigen Chauffeure, mit dem er unzählige Kilometer im Dienstauto abgespult hatte, den Stich gegen Corona ab. Danach wurde er, dem Vernehmen nach auf Wunsch des Landeshauptmannes, in den allgemeinen Fahrerpool des Landes versetzt, auf den diverse Beamte für Dienstfahrten zugreifen können.
„Ja, diesen Schritt hat es tatsächlich gegeben“, bestätigt man im Büro Schützenhöfer. Es habe ein gemeinsames Gespräch gegeben und danach sei die Versetzung vereinbart worden. „Es sind mehrere Fahrer nicht geimpft, aber keiner, der mit einem Regierungsmitglied oder der Landtagspräsidentin unterwegs ist.“
Großer Andrang bei Totimpfstoff
Die Chauffeure könnten den Stich jederzeit bekommen, laut Impfkoordinator Michael Koren gibt es „mehr als genug“ Impfstoff, „über 220.000 Dosen können sofort bestellt werden“. Bisher seien fast zwei Millionen Impfdosen verabreicht worden, 273.546 Steirer sind zum dritten Mal geimpft.
Viele noch Ungeimpfte dürften auf den Totimpfstoff warten, weiß Koren aus Mails. „Der sollte Ende Dezember zugelassen werden und 14 Tage später zur Verfügung stehen.“ Aber er betont: „Wir fordern dazu eine klare Prioritätenliste von der Regierung. Wir haben fürs Erste sicher zu wenig auf Lager und wollen genau wissen, nach welchen Kriterien verimpft werden soll.“
Aufregung um Transporte des Roten Kreuzes
Aufregung hören wir auch von Leser-Seite, dass Steirer mit Handicap nicht mehr zu Impfungen gelangen könnten, da das Rote Kreuz die Transporte eingestellt hätte. „Das stimmt nicht!“, betont man dort. Allerdings sei die Beförderung nur über einen vom Arzt ausgestellten Transportschein möglich. Niedergelassene Ärzte seien aber, wie auch Michael Koren sagt, angehalten, immobile Menschen zu Hause mit dem Stich zu versorgen.
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