Wie im Oktober bekannt wurde, holten sich Tausende Patienten durch einen fatalen Software-Fehler eine Überdosis an Medikamenten in der Apotheke ihres Vertrauens ab. Die „Krone“ hatte den Rezept-Skandal aufgedeckt - jetzt gibt es ein Nachspiel.
Achtung, Gesundheitsgefährdung bei falscher Einnahme - so steht es auf dem Beipackzettel von Medikamenten. Durch einen fatalen Sofware-Fehler in heimischen Apotheken wurde die Dosierung bei den von Ärzten ausgestellten Rezept-Verschreibungen wie von Geisterhand umgeschrieben bzw. überdosiert. Man versprach daraufhin Aufklärung - doch passiert ist laut Ärztekammer nichts.
Lediglich ein Monat von potenziell zwei Jahren, seitdem es die E-Medikation gibt, wurde überprüft. Allein da wurden 3500 Fälle von Computer-Pannen bei 1200 Patienten in 33 Apotheken entdeckt. Entgegen der Ankündigung gab es aber keine Beauftragung eines Datenforensikers zur Untersuchung des zurückliegenden Zeitraums.
Das ruft nun den EDV-Experten und Vizepräsidenten der steirischen Ärztekammer, Dr. Dietmar Bayer, auf den Plan. „Ich bin wirklich entsetzt und schockiert über den laxen Umgang mit hochsensiblen Patientendaten“, so der Mediziner gegenüber der „Krone“.
„Chefin soll im eigenen Stall für Ordnung sorgen“
Beide Gesundheitsberufe müssten besonders in der aktuellen Corona-Krise zusammenarbeiten, das Vertrauen sei ob der Beratungsresistenz aber nun schwer erschüttert. Und Bayer legt noch nach: „Anstatt sich um Schwurbleressenzen in ihrer Apotheke zu kümmern, sollte die Chefin der Kammer im eigenen Stall für Ordnung sorgen.“
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