Aufatmen für Region

„Abgespeckte“ Chirurgie bleibt Spital erhalten

Niederösterreich
18.11.2021 11:25

Die Chirurgie in Waidhofen an der Thaya wird als „Fachschwerpunkt“ am Standort weiter bestehen bleiben! Nach dem „Krone“-Bericht über die drohende Schließung der Abteilung und Umwandlung in eine Tagesklinik scheint weiter verhandelt und getüftelt worden sein. Nun gibt es mit dem „Fachschwerpunkt“ eine andere Lösung, kündigen Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), der Waldviertler FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl und Markus Klamminger von der Landesgesundheitsagentur an. Zwei weitere bedeutende Änderungen: Die Abteilung Anästhesie- und Intensivmedizin soll zu einer „fachlich-organisatorischen“ Einheit im Horner Spital zusammenwachsen. Es würde sich dadurch nur in der Organisation was ändern. Und es wird eine neue Station für „Altersmedizin“ in Waidhofen geben. Bei der Entwicklung habe man nun dort die Nase sogar landesweit vorne.

Die Mitarbeiter am Standort sollen noch am Donnerstag über die weitreichenden Änderungen der Infrastruktur informiert werden. Die Chirurgie wird in die Abteilung in Horn integriert. Ein Unterschied zu einer vollwertigen Abteilung ist bei einem „Fachschwerpunkt“, dass die Leitung vor Ort  keinem Primar, sondern nur mehr einem Oberarzt untersteht. Man muss kein Insider sein, um zu wissen, dass Operationen auch vor Corona nur mehr selten nach 16 Uhr im Landesklinikum in Waidhofen durchgeführt wurden. Weniger als ein Dutzend Nachtoperation  habe es lediglich im Vorjahr gegeben, heißt es unter vorgehaltener Hand.

Nicht nur Gerüchte
Die Umwandlung der Chirurgie als Covid-Station ließ für die auch mit Personalknappheit bedrohte Abteilung aber nicht nur den Gerüchten freien Lauf: So konnte die „Krone“ die Pläne für die Umwandlung in eine Tagesklinik aufdecken. Auch über den Chirurgenmangel berichtete die „Krone“ als erstes Medium. 240 Operationen seien pro Jahr bisher durchgeführt worden, aufgrund der Änderungen sollen in Hinkunft nahezu ähnliche Zahlen am Standort erreicht werden. 

Anästhesie und Intensivmedizin in Horn eingegliedert
Die Anästhesie-Abteilung wird allerdings in Horn eingegliedert und dadurch auch in Zukunft von dort geleitet. In Waidhofen war die Primariatsstelle schon seit dem Frühjahr 2020 vakant und konnte bisher nicht nachbesetzt werden. Die Absiedelung dieser Abteilung könnte aber einmal mehr problematisch werden, da viele Anästhesisten als Notärzte die Rot-Kreuz-Einsatzwägen besetzen. Im Oktober blieben bereits elf Dienste unbesetzt. Dem widerspricht Klamminger: „Diese Ärzte werden genauso in Zukunft in Waidhofen sein.“

Neue Station für „Altersmedizin“
Auch einen neuen Schwerpunkt will man in Waidhofen an der Thaya errichten: Eine geriatrische Abteilung, wo man aber „Altersmedizin“ viel weiter denken will, als bisher. Das würde den Krankenhausstandort stärken, wenngleich bereits frühere Gerüchte in diese Richtung in der Waidhofner Bevölkerung nur teils gut aufgenommen wurden: Sichere Arbeitsplätze und die Absicherung des Krankenhausstandortes hoben viele hervor. Andere hingegen raunten: „Jetzt haben wir die Psych als Schwerpunkt und dann noch die Alten dazu. So sieht man uns am Land in St. Pölten!“ 

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