MFG-Politikerin

Ärzte klagen gegen den „Alles-Verbrecher“-Sager

Oberösterreich
27.10.2021 11:42

„Schämt euch! Alles Verbrecher“ hatte MFG-Politikerin Petra Saleh-Agha in den Teilnehmern des Flashmobs des Spitalspersonal in Oberösterreich in einem Social-Media-Chat entgegengeschleudert. Und muss nun mit juristischen Konsequenzen rechnen. Mehrere Ärzte gehen nun stellvertretend für die Ärzteschaft, das Pflegepersonal sowie alle anderen Berufsgruppen in den Spitälern juristisch gegen die Politikerin vor.

Am 21. Oktober hatte das Personal in 17 Krankenhäusern in Oberösterreich mittels eines kurzen Flashmobs auf die seit über 1,5 Jahren andauernde extreme Mehrbelastung in den Spitälern hingewiesen. Gleichzeitig erging der Aufruf: „Wir sind am Limit - bitte lass dich impfen!“ Eine von der Ärztekammer für Oberösterreich initiierte, ruhige aber einprägsame Aktion von großen Teilen des Personals. Die Teilnahme jeder Mitarbeiterin bzw. jedes Mitarbeiters freiwillig.

Zitat Icon

„Mit dieser Aussage wurde eindeutig eine Grenze überschritten.“

Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich

Teilnehmer beschimpft
Die Teilnehmer wurden daraufhin von MFG-Gemeinderätin Petra Saleh-Agha aus Ried/innkreis im Sozialen Netzwerk mit den Worten „Schämt euch!!!!!! Alles Verbrecher“ beschimpft. Trotz heftiger Kritik an der Aussage legte die Politikerin in einem Kommentar nach: „Ja ich stehe zu dem was ich sage auch wenn es eine ganze Berufsgruppe ist. Und weiter: “Es ist jeder einzelne von denen ein Verbrecher der bei dieser Impfwerbung mitmacht.„ Eine halbherzige Entschuldigung folgte. Nun gehen mehrere Ärzte aus den verschiedensten OÖ-Krankenhäusern gegen diese Beleidigungen juristisch vor. “Die Art und Weise dieser untergriffigen Bemerkungen können wir uns nicht gefallen lassen", sagt Dr. Niedermoser.

„Wollten Bevölkerung wachrütteln“
Wie auch Dr. Harald Mayer der Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich. “Es ist erschütternd, dass man dieses Angebot einer Gratisimpfung nicht annimmt. Mit dieser Aktion wollten wir die Bevölkerung wachrütteln und zur Impfung bewegen.„

Behandlung von Corona-Patienten ist emotional
„Die Stimmung in den Spitälern ist schwierig, weil es ein einfaches Mittel gegen die Pandemie gibt“, sagt auch OA Dr. Peter Adelsgruber, Kurienmitglied der angestellten Ärzte in der OÖ-Ärztekammer. Der Facharzt für Chirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried weiter: “Es wird jeder Patient von uns behandelt, auch nicht-geimpfte. Aber emotional ist das für die Pflege und für uns Ärztinnen und Ärzte sehr aufwändig, weil ein Corona-Patient ein sehr aufwändiger Patient ist."

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