Ina Friedmann und Friedrich Stepanek hatten einen arbeitsreichen Sommer. Die beiden Historiker der Uni Innsbruck erstellen eine Studie zur Situation von Kindern in sechs ehemaligen kirchlichen Heimen Tirols nach 1945. Auftraggeber sind Land und die Diözese.
„Zwei Wochen stand das Telefon nicht still“
Eine wesentliche Quelle für die Wissenschaftler sind Zeitzeugen. „Als wir den Aufruf über die Medien starteten, stand das Telefon zwei Wochen gar nicht still“, berichten Stepanek und Friedmann – und fügen nach einer kurzen Pause hinzu: „Wir sind froh, dass die Betroffenen nicht mehr schweigen.“
Viele Unwissende
Es meldeten sich zahlreiche ehemalige Heimkinder, ab auch Mitarbeiter der Einrichtungen, Nachbarn, Verwandte. Was die Forscher überrascht hat: „Als die Vorfälle in Martinsbühel und anderen Heimen vor Jahren publik wurden, wurde das Thema breit diskutiert. Öffentliche Stellen haben reagiert und unter anderem Anlaufstelle für Opfer eingerichtet. Und dennoch gibt es gar nicht wenige Betroffene, die nichts davon wissen“, erläutert Friedmann.
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Noch werden Zeitzeugen gesucht. Postanschrift: Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck, Innrain 52d, 6020 Innsbruck (Kennwort: Forschungsprojekt konfessionelle Heime Tirol), Telefon: 0512/507-44 0 16 (Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr, Dienstag und Donnerstag auch 15 bis 16 Uhr), Mail: friedrich.stepanek@uibk.ac.at und ina.friedmann@uibk.ac.at
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