Vier neue Direktoren

Neues ORF-Team „bringt genug frischen Wind“

Medien
16.09.2021 16:49

Bei ihrer ersten gemeinsamen Pressekonferenz haben die vier künftigen ORF-Zentraldirektorinnen und -direktoren, die ihr Amt am 1. Jänner 2022 antreten, ihre große Motivation, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen, betont. Der designierte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann präsentierte sein Team einen Monat nach seiner Wahl „mit großem Stolz“. Dieses habe er „selbst ausgewählt“, es sei ihm nicht von Parteien diktiert worden.

(Bild: kmm)

Der ORF stehe vor der größten Transformation seiner Geschichte. Dies sei eine große Aufgabe, „die wir nur gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schaffen können“. Dabei solle das zentrale Direktorium vorleben, „was wir erreichen wollen“. Entscheidend für die Auswahl seines Teams seien Professionalität und fachliche Kompetenz, Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Hauses sowie die große Teamfähigkeit und Führungskompetenz jeder und jedes einzelnen gewesen. „Ich bin damit angetreten, dass der ORF weiblicher und jünger werden muss, und das ist mit diesem Team gewährleistet.“ Weißmann bedankte sich für das Vertrauen der Stiftungsräte, dieses sei „ein Ansporn für die harte Arbeit der kommenden Jahre“, sagte er im Rahmen der Pressekonferenz.

Dank an Wrabetz für „exzellente Zusammenarbeit“
„Es gibt genug frischen Wind“, antwortete Weißmann auf die Frage, wo denn nun die externen Direktoren seien, von denen er bei seiner Bestellung gesprochen haben. Zugleich verwies er darauf, dass es sich um die zweitjüngste Geschäftsführung der Unternehmensgeschichte handle. Weißmann, der sich bei seinem Vorgänger Alexander Wrabetz für „die exzellente Zusammenarbeit“ bedankte, gab zu bedenken, dass es ihm „von Beginn an wichtig war, dass wir die kommenden Monate nutzen werden, uns gemeinsam abzustimmen und zu überlegen, was wir machen wollen“. Wrabetz habe finanziell vorgesorgt, um zusätzliche Programme zu ermöglichen.

In Richtung der Landesstudios unterstrich er, selbst in einem solchen begonnen zu haben. „Ich bekenne mich zu den Landesstudios, sie sind wichtige dezentrale Botschafter des ORF. Sie sind wichtig für die Region und die Menschen dort.“ In einer globalisierten Zeit sei das Regionale „ganz, ganz wichtig“. Bezugnehmend auf die im Vorfeld diskutierte Kritik am Führungsstil des wiederbestellten Vorarlberger Landesdirektors Markus Klement meinte Weißmann: „Führungskompetenz hat für mich und mein Team einen ganz hohen Stellenwert. Nur wenn wir alle Vorbilder sind, können wir das auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umlegen. Der ORF soll ein ‘best place to work‘ sein. Ich bin sicher, dass ich das mit diesem Team bewerkstelligen kann.“ Die Kritik nehme er als „Thema für die Zukunft sehr ernst“. Dass es nunmehr drei (statt bisher zwei) Landesdirektorinnen gebe, sei „ein guter Start“ und ein Weg, der künftig fortgesetzt werden solle: „Wir versuchen, noch mehr Chefredakteurinnen in die Landesstudios zu bekommen. Auf dem kann man aufbauen, darauf bin ich stolz.“

Ausschreibung für Newsroom-Chef folgt
Die Ausschreibung der Führungsfunktionen für den multimedialen Newsroom werde „in den nächsten zwei bis drei Monaten stattfinden“. Die Umsetzung der neuen Struktur sei für „in etwa“ Sommer 2022 geplant. „Dementsprechend wird es Schritt für Schritt notwendige Ausschreibungen geben“, die in den kommenden Wochen erfolgen. Das Thema GIS-Gebühren sei heute kein Thema, dieses sei Sache des amtierenden Generaldirektors. Was die Vizedirektoren betrifft, unterstrich Weißmann: „Die Periode der zwei Vize-Direktoren, die es derzeit gibt, endet meines Wissens mit Ende des Jahres. Einer davon bin ich selbst.“ Für den designierten Technikdirektor Harald Kräuter werde es „meines Wissens“ keinen Vize geben.

Auf Fragen nach dem geplanten ORF-Player verwies Weißmann auf das ORF-Gesetz. „Wir werden für eine digitale Novelle werben.“ In wenigen Wochen werde man ein weiteres Modul - „Newsroom“, eine Art Nachrichtenportal - starten. „Wir arbeiten im Haus sehr intensiv daran. Die Abstimmungen dauern etwas länger, als man es normalerweise gewohnt ist. Bis Jahresende wird es das eine oder andere Neue geben.“

Die designierte Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz zeigte sich sichtlich motiviert: „Das war meine erste Direktorenwahl. Die Stimmung und das Wohlwollen, das uns gegenüber gebracht wurde, weiß ich sehr zu schätzen und hat mich gefreut. Es ist ein doppelt besonderer Tag, weil ich nach vier Jahren wieder zurück im ORF bin“, so die derzeitige Puls 4-Senderchefin, die sich freut, die Arbeit mit Kollegen, die sie seit über 20 Jahre kennt, wieder aufnehmen zu dürfen. Der bevorstehende „Riesenumbruch“ werde allen „viel Energie und Mut abverlangen.“

Thurnher wird neue Radio-Chefin
Die künftige Radiodirektorin Ingrid Thurnher startete launig in ihr Statement: „Bis zum heutigen Tag habe ich gedacht, dass es nichts in diesem Haus gibt, das ich noch nicht erlebt habe.“ Sie bedankte sich für das Vertrauen, sie habe „genug Zeit vor den Kameras verbracht“ und wolle sich nun aufs Radio konzentrieren.

Ein „unglaublich aufregender Tag“ war es auch für die neue kaufmännische Direktorin Eva Schindlauer. Nachsatz: „Obwohl ich zwölf Jahre ORF-Erfahrung habe“. Bereits im Vorfeld der Pressekonferenz unterstrich sie, dass programmlicher Erfolg und technologische Weiterentwicklung ohne eine solide wirtschaftliche Basis nicht möglich seien. „In diesem Sinn verstehe ich mich als leidenschaftliche Ermöglicherin des Programms“, verlautbarte sie nach ihrer Kür. „Es wird keinen Stillstand in der kommenden Funktionsperiode geben dürfen.“ Diesen ortet sie in ihrem Team jedoch nicht: „Der Tag heute schon war als Team einfach schon wahnsinnig spaßig. Seit 8 Uhr in der Früh haben wir unglaublich viel Spaß zusammen.“

Der neue Technische Direktor Harald Kräuter freute sich sehr, nach acht Jahren wieder im ORF-Zentrum zu sein. Er gab das „klare Bekenntnis“ aus, „dass dieses Unternehmen ein Technologieunternehmen ist“. Er freue sich auf exzellente Techniker im Haus: „Die digitale Transformation werden wir konsequent weiterführen.“

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