Expertise wird geteilt

Pakt mit USA: Australien bekommt Atom-U-Boote

Ausland
16.09.2021 07:42

Die USA, Australien und Großbritannien haben einen Sicherheitspakt geschlossen. Wie US-Präsident Joe Biden erklärte, gehe es darum, Frieden und Stabilität im Indopazifik-Raum langfristig zu sichern. Dafür teilen die Staaten mit dem Inselkontinent Fachwissen, damit es Atom-U-Boote bauen kann.

Biden warnte vor „sich rasch entwickelnden Bedrohungen“ in dem Raum. Gemeinsam mit Großbritannien solle in den kommenden 18 Monaten ein optimaler Weg gefunden werden, damit Australien solche modernen U-Boote erhalten werde, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Biden, seinem australischen Amtskollegen Scott Morrison sowie dem britischen Premier Boris Johnson. Die USA und Großbritannien würden dabei ihr Fachwissen mit Australien teilen. Die Initiative soll „AUKUS“ heißen.

Biden stellt klar: „keine nuklear bewaffneten U-Boote
Die Initiative sei ein „historischer Schritt“ für die Partner USA, Großbritannien und Australien. „Wir sprechen hier nicht von nuklear bewaffneten U-Booten. Das sind konventionelle U-Boote, die nuklear angetrieben werden“, betonte Biden. „Wir müssen in der Lage sein, uns sowohl mit dem derzeitigen strategischen Umfeld in der Region als auch mit dessen möglichen Entwicklungen auseinanderzusetzen“, sagte er weiter. Ein offener und freier Indopazifik-Raum sei entscheidend für die Zukunft und müsse Bestand haben.

Die Bereitstellung von Atomwaffen sei aber nicht vorgesehen, betonten US-Regierungsvertreter. „Wir werden weiterhin alle unsere Verpflichtungen zur Nichtverbreitung von Kernwaffen erfüllen“, sagte Morrison. Die U-Boote sollen in Adelaide gebaut werden sollten.

Die Partnerschaft sieht nach US-Angaben auch eine Zusammenarbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz, der Quantentechnologie und bei Cyber-Themen vor. Sie richte sich nicht gegen ein spezielles Land, hieß es. Die US-Regierung und auch Australien betrachten Chinas zunehmendem Machtanspruch im Indopazifik-Raum jedoch mit Sorge. Namentlich erwähnten Biden, Morrison und Johnson China allerdings nicht.

Deal mit französischem Konzern über U-Boote nun Geschichte
„Nur eine Handvoll Länder verfügt über nuklear angetriebene U-Boote, und es ist eine bedeutsame Entscheidung für jede Nation, sich diese gewaltige Fähigkeit anzueignen“, sagte Johnson. Dieser Antrieb würde es Australien ermöglichen, U-Boote länger ununterbrochen zu betreiben, sie seien zudem leiser und hätten mehr Fähigkeiten als jene herkömmlicher Bauart, hatte es zuvor aus dem Weißen Haus geheißen. Ein Deal mit einem französischen Rüstungskonzern über zwölf neue U-Boote, der vor fünf Jahren unterzeichnet wurde, sei damit geplatzt, so Morrison.

Chinas Botschaft in Washington verurteilte den Sicherheitspakt. Die Länder sollten „keinen ausgrenzenden Block bilden, der auf die Interessen Dritter abzielt oder ihnen schadet. Insbesondere sollten sie ihre Mentalität des Kalten Krieges und ideologische Vorurteile ablegen“, sagte der Sprecher der Botschaft, Liu Pengyu, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

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