Digitaler Bauernhof

Revolution im Stall mit „Smart Farming“

Oberösterreich
12.09.2021 12:30

Landwirtschaft ist längst digital: Roboter melken Kühe, Drohnen kontrollieren das Wachsen des Getreides, Spaten messen Nährstoffe im Boden. Die „Krone“ besuchte zwei digitale Höfe.

Michael Treiblmeier ist Landwirt. Er steuert gerade eine Drohne über seine Felder. Das wirkt ungewöhnlich, aber die Drohne liefert ihm ein Boden-Röntgen: „Ich sehe am Laptop, wo die Saat gut und wo sie weniger gut wächst.“ Später sitzt er am Traktor und kann aufgrund der Daten dort Dünger streuen, wo es notwendig ist.

Jetzt, nach der Getreideernte, drückt Treiblmeier einen intelligenten Spaten in die Erde, der Nährstoffe im Boden misst. „Mit diesen digitalen Helfern lassen sich Dünge- und Pflanzenschutzmittel bewusst einsetzen und auch einsparen“, sagt er begeistert. Ökonomische und ökologische Vorteile gehen beim sogenannten „Smart Farming“ Hand in Hand.

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Es dreht sich viel um Daten und Information. Der ,digitale Landwirt‘ ist eine Art Weg: Man probiert Schritt für Schritt.

Michael Treiblmeier, Kirchdorf am Inn

Mästen mit digitaler Hilfe
In der Tierhaltung revolutioniert der Computer die Stallarbeit. Johannes und Doris Ott mästen ihre Schweine schon mit digitaler Hilfe. „Will ein Schwein zum Futter, muss es durch eine Schleuse, die mit einer Kamera und Laseraugen ausgestattet ist“, erklärt der Bauer. Je nach Körpergewicht bekommt das Tier einen Gang zugewiesen, in dem passendes Futter wartet. Schinken, Schulter, Bauch und Lachs (ein Rückenmuskel) sind die wichtigsten Teilstücke. Auch sie können digital vermessen werden. Bringt das Tier ausreichend Speck auf die Waage, hilft die Schleuse beim Aussortieren für den Weg zum Schlachthof.

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Ich sehe in der digitalen Schleuse nicht nur eine Zeitersparnis für mich, sondern auch Vorteile für das Wohl der Tiere.

Johannes Ott, Bauer in Lambrechten

Durch diese Technologie kann Ott besser auf die Wünsche seines Fleischhauers eingehen. „Und ich kann meine Tiere in Großgruppen halten, sie haben mehr Platz und sogar Spielbereiche mit Stroh – für das Wohlbefinden der Schweine ist das ein großer Schritt.“

Neue Technologien liegen voll im Trend
Der oö. Marktforscher KeyQuest untersuchte, wie digitale Technologien von den Landwirten genutzt werden. Betriebsdaten werden schon von 70 Prozent mit dem Computer dokumentiert. Pflanzenschutz-Warndienste und Agrarwetterdienste nutzen bereits 65%. Automatisierte Fütterungstechniken kommen mittlerweile bei einem Viertel der Bauern zum Einsatz.

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