Werte zu hoch

Countdown für Ausreisekontrollen in Braunau läuft

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Ausreisekontrollen! Sie könnten in einer Woche im Bezirk Braunau Realität werden. Am Donnerstag wurde die 7-Tage-Inzidenz von 300 überschritten, und weil die Impfquote im Bezirk unter 50 Prozent liegt, wird’s laut einem neuen Erlass eng. Bleiben die Zahlen eine Woche so und sind mehr als 28 Intensivbetten belegt, wird „zugesperrt“. Im Zentralraum werden schon Operationen verschoben.

Kein Bezirk in Oberösterreich hat eine Inzidenz unter 100. Im Prinzip nicht mehr so tragisch, aber im neuen Corona-Erlass sind weiterhin Schwellen eingezogen. Liegt die Impfrate unter 50 Prozent (Braunau liegt bei 48,8 Prozent als einziger Bezirk unter dieser Marke) gilt die 300er-Inzidenz als „magischer Wert“. Ab einer Impfquote von 50 Prozent steigt die Inzidenz-Schranke auf 400. Halten diese Parameter eine Woche lang, sind Ausreisekontrollen in betroffenen Bezirken geplant.

383 Intensivbetten Maximalkapazität
Ein anderer Parameter ist die Auslastung der Spitäler. Konkret wird in OÖ der Erlass schlagend, wenn zumindest 29 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sind - 27 waren es gestern, Donnerstag - ein Minus von fünf Kranken an einem Tag. Dennoch werden bereits Operationen, die nicht dringend nötig sind, im Zentralraum verschoben.

Politischer Schlagabtausch
SP-Gesundheitssprecher Peter Binder fragt angesichts tendenziell steigender Zahlen, ob „zusätzliches Intensivpflegepersonal ausgebildet wurde“. VP-Gesundheitsreferentin Christine Haberlander sagt, dass 279 Intensivbetten aus OÖ für Corona bereitstehen. Aktuell sind 52 Betten für Covid-Patienten reserviert, im Notfall könnten insgesamt 383 Intensivbetten in OÖ personell betrieben werden. Zum Thema Ausbildung sagt Tilmann Königswieser vom Krisenstab und Ärztlicher Leiter des Salzkammergut Klinikums, dass diese Jahre dauere, aber durch Schulungen und Zusammenarbeit über die Häuser hinweg bereits Maßnahmen gesetzt wurden, die eine „deutlich erhöhte Leistungskapazität im Intensivbereich möglich machen“.