Streit um Kontrollen

FFP2-Pflicht: Verwirrung bei Handel und Polizisten

Österreich
10.09.2021 06:00

Das Zurück zur FFP2-Maskenpflicht ab 15. September soll zwar eine klare Vorgabe sein, doch wer sie wirklich tragen muss und wie das kontrolliert werden soll, wirft viele Fragen auf. Offiziell begrüßt der Handelsverband als Vertreter der Geschäftsleute die neuen Regeln, doch die Kontrolle der vier Millionen Kunden pro Tag würden sicher nicht die Angestellten übernehmen.

„Wir können es nicht und wollen es nicht“, so Verbandschef Rainer Will scharf. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) konterte hart, man möge sofort „die Verunsicherung der Bevölkerung abstellen“. Die Verwirrung der Händler ist jedenfalls groß. Laut „Krone“-Rundrufen reicht die Bandbreite vom Einkaufszentrenverband, der anmerkte, die 150 Center nicht überwachen zu können, bis zum Wiener Kaufhaus Steffl, das seine Security-Leute verstärkt zur Maskenkontrolle einsetzen wird.

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Wir können es nicht kontrollieren, wollen es nicht kontrollieren, es ist unmöglich. Wenn die Exekutive Stichproben möchte, soll sie es machen.

Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband

Auch Lebensmittelhändler Rewe will Sicherheitsleute abstellen, Spar und andere verweisen auf die Gratis-FFP2-Masken. Verwirrt sind mit Recht auch viele Konsumenten. Unklar ist etwa, ob neben Ungeimpften auch Genesene in normalen Geschäften (außer Supermarkt etc.) FFP2 tragen müssen oder das, wie für Geimpfte, für sie nur eine Empfehlung ist.

Unmut herrscht auch in der Exekutive. Laut Regierungsplan sollen Polizisten künftig in Geschäften als Masken-Sheriffs auftreten. „Nur Stichproben“, wie es heißt.

„Wir haben im Dienst genug zu tun - da ist keine Zeit für Supermarktspaziergänge“, sagte ein Uniformierter. Die Gewerkschaften sehen dies genauso. „Ich glaub nicht, dass dies die Aufgabe eines Polizisten ist! Das wollen und können wir nicht“, so FSG-Gewerkschaftsvorsitzender Hermann Greylinger.

Kontrollen in der Gastro werden weiter verstärkt
Im Innenministerium hingegen gibt man sich gelassen. Man werde auf Ersuchen der Gesundheitsbehörden stichprobenartig kontrollieren. Das Gesundheitsministerium müsse aber erst Details per Verordnung festhalten. Jedenfalls möchte man die Kontrollen in der Gastronomie verstärken.

 Kronen Zeitung
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