Die Kosten explodieren

Pensionen ungerecht verteilt: Ein Spielen auf Zeit

Politik
18.08.2021 05:58

Zahlen, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht werden, zeigen: Österreichs Alterssicherung ist ungerecht. Ökonomen kritisieren die Politik. Das geltende Versicherungssystem werde ausgehebelt. Es geht um Milliarden an Zusatzzahlungen - die Rechnung werden die heute Jüngeren und die Nachfolgegenerationen begleichen dürfen.

Sozialwissenschafter Bernd Marin übte am Montag in der „Krone“ Kritik an der Politik, die eine „Scheißegal-Mentalität“ bei Pensionen an den Tag lege. Hunderte Millionen pro Jahr an Bundeszuschüssen fließen in das System. Nun folgen Zahlen, aufbereitet von der Agenda Austria, die der „Krone“ vorab vorliegen.

Nächste Pensionserhöhung steht an
Es soll wieder eine Pensionserhöhung beschlossen werden. Über der Inflation. Aber nicht für alle. „Das war auch in den letzten Jahren so. Niedrigere Pensionen werden stärker erhöht“, erklärt der Ökonom Dénes Kucsera vom Thinktank. Am meisten würden jene profitieren, die über 1200 Euro Pensionen verfügen - ihre Renten steigen um 8,4 Prozent, das sind rund 500 Euro mehr pro Jahr (siehe Grafik).

„Niedrigere Pensionen sind weniger belastet, die bei 1200 Euro überhaupt nicht. Die anderen kriegen weniger.“ Durch die außerordentlichen Anpassungen werde das geltende Versicherungssystem ausgehebelt. „Jene, die mehr einzahlen, steigen schlechter aus.“

Zahlen werden die Jungen
Das wieder bringt das Gesamtsystem in Bedrängnis. Mit ihm dessen aktuelle und künftige Finanziers. Dénes Kucsera: „Nun gehen die Babyboomer in Pension. Das ist eine weitere enorme Belastung.“ Die systemwidrigen Zuschüsse kosten über die Jahrzehnte hinweg viele Milliarden. Und das zu den ohnehin schon stolzen „regulären“ 23 Milliarden pro Jahr für Pensionen.

Es ist ein heikles Thema. Im Regierungsprogramm von Türkis-Grün findet man nur Überschriften. Tenor: Allen soll es gut gehen. Ökonom Kucseras nüchternes Fazit: „Wir haben auch das allgemeine demografische Problem. Und irgendwann werden die heute Jüngeren bezahlen müssen. Und die Nachfolgenden.“

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