Auf das schlechteste Wahlergebnis der SPÖ-Geschichte folgten jüngst noch schlechtere Umfragewerte. In den Bundesländern wächst bereits der Widerstand – man ortet „Optimierungsbedarf“! In der roten Bundespartei ist man indes noch um Beruhigung bemüht ...
Das rote Rumoren wird immer lauter. Nachdem der sozialdemokratische Sinkflug auch in den neuesten Umfragen nicht aufhört, steigt der Druck aus den Bundesländern und der Gewerkschaft auf die Bundespartei. Diesmal sind es nicht „nur“ die üblichen Verdächtigen aus dem Burgenland, sondern die Sorge um den Zustand der Sozialdemokratie erfasst das ganze Land.
„Natürlich müssen bei diesen Umfragen die Alarmglocken läuten“, bringt es der steirische SPÖ-Chef Max Lercher auf den Punkt. Ihm geht es darum, Politik für die „Lebensrealitäten der Menschen“ zu machen, gleichwohl die Rahmenbedingungen durch das von der Vorgängerregierung hinterlassene Budgetdesaster „natürlich schwierig“ seien.
Lösungen und bessere Sichtbarkeit gefordert
„Es braucht sofort Lösungen im Gesundheitsbereich, effektive Maßnahmen gegen die Teuerung, und die SPÖ muss auf allen Ebenen eine klare Linie vertreten, wenn es um die sogenannte Ausländerpolitik geht. Migration ist nach wie vor ein Thema, das die Bevölkerung in Österreich bewegt — wenn wir hier keine klaren Antworten geben, trauen uns die Österreicher auch nicht zu, in den anderen Bereichen glaubwürdig zu sein“, ergänzt Lercher.
„Alles andere als zufriedenstellend“ sind die Werte auch für den mächtigen Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser. Auch er meint, dass die Alarmglocken „laut schrillen müssen“ und ortet „Optimierungsbedarf, was sozialdemokratische Inhalte und ihre bessere Sichtbarkeit betrifft“. Die Verantwortung für die aktuelle Lage nur einer Person in die Schuhe zu schieben, wäre für den Landeschef aber „zu billig“. Auch die Länder-Parteien seien dazu aufgerufen, zu überlegen, wie man die Partei wieder stärken könne.
Wiener SPÖ ist weiter loyal
Weniger laut läuten hört man die Alarmglocken offenbar derzeit noch im Wiener Rathaus. „Die Wiener SPÖ verhält sich stets loyal zum gewählten Parteichef. Das ist auch jetzt der Fall“, ist aus den roten Reihen zu hören.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim ist indes um Beruhigung bemüht. „Jetzt ist nicht die Zeit für Debatten, sondern für Arbeit. Unser Fokus ist: das Leben der Österreicher jeden Tag besser zu machen. Die SPÖ steht in Regierungsverantwortung – nach acht Jahren Opposition gestalten wir wieder aktiv die Zukunft dieses Landes. Das ist eine große Aufgabe in schwierigen Zeiten, und wir nehmen sie mit voller Kraft an.“
Angst als schlechter Ratgeber
Man wisse, dass in Zeiten des Sparens keine Politik populär ist. Aber Verantwortung zu übernehmen, auch wenn es unangenehm ist, zeichne eine Regierungspartei und uns als SPÖ aus. Angst vor Umfragewerten sei ein schlechter Berater. Mit Andreas Babler an der Spitze gehe man den Weg geschlossen und mit klarer Richtung weiter – „für ein gerechtes, starkes Österreich.“
 Liebe Leserin, lieber Leser,
 die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung. 
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team 
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.