Bereits seit 1957 steht die Rheinbrücke zwischen Lustenau und Au. 14.500 Fahrzeuge, davon 1100 Lkw, rollen täglich über das auf fünf Pfeilern errichtete Bauwerk. Der Zustand der Brücke ist zwar noch gut, die Nutzungsdauer allerdings nur noch bis 2025 gegeben.
Neben den Schweizern und dem zuständigen Landesrat Marco Tittler haben sich auch die Grünen konkrete Gedanken gemacht, wie es mit der Rheinbrücke ab 2025 weitergehen soll. „In nicht einmal vier Jahren läuft die Nutzungsdauer ab. Dann müssten Maßnahmen wie etwa eine Tonnagenbeschränkung eingeführt werden“, sagt Klubobmann Daniel Zadra. Mittelfristig könnte auch ein zusätzlicher Pfeiler in der Mitte für Stabilität sorgen. Baubeginn 2032Was den geplanten Neubau der Verbindung angeht, haben die Zuständigen beider Länder einen Baubeginn erst im Jahr 2032 geplant. In den kommenden zwei Jahren, bis 2023, sollen verschiedene Standorte für das neue Bauwerk geprüft werden.
Der Verkehr sollte aufgefächert werden. Es ist nicht sinnvoll, mit dem Bau einer Schnellstraße eine neue Transitschleuse zu öffnen, die immer nur noch mehr Verkehr anzieht.
Daniel Zadra, Klubobmann der Grünen
Für Zadra und seine Mitstreiter ist noch vor Abschluss der Variantenprüfung eines klar: Am alten Standort darf der Neubau nicht errichtet werden. „Das Problem ist, dass sich die Brücke ziemlich genau in der Mitte des Ortsgebiets befindet. Wer von Dornbirn kommt, muss immer einen Umweg in Kauf nehmen“, kritisiert Zadra. Um die Anrainer zu entlasten, käme für ihn ein Neubau direkt hinter dem Reichshofstadion in Frage. Allerdings auch nicht in der jetzigen Größe, denn anderes als die Verantwortlichen der ÖVP glaubt Zadra nicht an die Umsetzung der CP-Variante (Bodenseeschnellstraße entlang des Ortsgebiets der Marktgemeinde). Dafür aber an die jüngst wieder in die Schlagzeilen geratenen Tunnellösung zwischen Hohenems und Diepoldsau. „Dadurch könnte der Verkehr aufgefächert werden. Es ist nicht sinnvoll, eine neue Transitschleuse zu öffnen, die immer nur noch mehr Verkehr anzieht.“
Ob und wann die Bodenseeschnellstraße gebaut wird, ist weiterhin unklar. Ministerin Gewessler äußerte sich am Montag nur zu zwei Straßenprojekten. Antworten in Sachen S 18 soll es nach der Evaluierung im Herbst geben. Zadra spricht sich schon jetzt klar gegen die geplante CP-Variante und auch gegen ein 24-Stunden-Zollamt in Lustenau aus. Mit seinen Vorschlägen stößt er bei Bürgermeister Kurt Fischer durchaus auf offene Ohren. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass das Gemeindeoberhaupt mit der CP-Variante nicht sonderlich glücklich ist. Fehler nicht wiederholenAuch beim Brückenneubau plädiert Fischer für einen anderen Standort: „Die wichtigste Frage ist: Wollen wir eine Brücke, über die der gesamte internationale Schwerverkehr läuft und ein 24-Stunden-Zollamt?“, fragt er und gibt die Antwort gleich selbst: „Die aktuell elende Situation darf nicht durch ein neues Projekt verlängert werden. Mit einer neuen Brücke am alten Platz würden doch nur alte Fehler einzementiert.“
Die aktuell elende Situation darf nicht durch ein neues Projekt verlängert werden. Mit einer neuen Brücke am alten Platz würden doch nur alte Fehler einzementiert.
Kurt Fischer, Bürgermeister in Lustenau
Dass in Zukunft weniger Lkw durch oder rund um Lustenau rollen, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Das 24-Stunden Zollamt dürfte in Lustenau bleiben. Im Büro von Wirtschaftslandesrat Marco Tittler wird davon ausgegangen, dass die Brücke zwischen Au und Lustenau noch lange vor der Riedschnellstraße in Betrieb gehen wird und „somit das Zollamt in Lustenau bis zur Inbetriebnahme der S18 die gleichen Funktionen wahrnehmen muss wie bisher“. In Absprache mit Zoll und Grenzwacht beider Länder soll das aktuelle Modell weitergeführt werden.Entlastung für AuDie Schweizer - sie würden im Falle eines Neubaus immerhin 56 Prozent der Kosten tragen - sind übrigens für die Idee, die Brücke etwas weiter flussaufwärts zu bauen, durchaus zu haben. Denn mit einem neuen Standort würde auch die ebenfalls vom Verkehr geplagte Gemeinde Au deutlich entlastet werden.
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