202 Tatorte in Graz

Graffiti als Therapie: „Künstler“ verurteilt

Steiermark
09.08.2021 15:40

202 Mal sprühte ein Installateur in Graz den Schriftzug „bent“ auf Hausfassaden, Türen und Stromkästen. Der dadurch entstandene Schaden beträgt 75.000 Euro! Ein Jahr lang dauerten die umfangreichen Ermittlungen der Polizei. Gestern wurde der 26-jährige „Künstler“ zu einer Geld- und Bewährungsstrafe verurteilt. Den Schaden will er wiedergutmachen.

Eine Stunde zu spät trifft der Angeklagte vor Gericht ein. „Nicht viel Respekt vor der Strafjustiz“, betont Richter Andreas Rom. „Sagen wir, er ist sehr verplant“, kalmiert der Verteidiger. „Entschuldigen Sie bitte“, erklärt der Angeklagte höflich.

„War wie Therapie für mich“
Er habe in der Lockdown-Zeit sehr mit seiner mentalen Gesundheit zu kämpfen gehabt, schildert der 26-Jährige dann. Das Sprayen sei für ihn eine Art Therapie gewesen. „Dass sie fremdes Eigentum beschädigen, war egal?“, will der Richter wissen. „Ich habe nicht darüber nachgedacht.“ Aber gefreut hätte er sich nicht, wenn das wer bei ihm daheim gemacht hätte. Jetzt sei er in Gesprächstherapie. „Es geht mir wieder besser“, so der Installateur.

Gefasst wurde er übrigens, weil er an einem der Tatorte sein Handy verlor. Das Urteil - 1800 Euro Geldstrafe und sechs Monate auf Bewährung - nahm er gleich an. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

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