649 Kinder abgemeldet

Jetzt droht im neuen Schuljahr noch mehr Chaos

Oberösterreich
07.08.2021 06:00

Fünf Wochen vor Schulbeginn geht’s in den Direktionen rund. Mit Stand gestern, Freitag, sind für den Herbst 649 Kinder abgemeldet und für den Unterricht daheim registriert. Das sind 0,6 Prozent aller Schüler, aber sie könnten Klassen- und Lehrereinteilungen durcheinanderwirbeln - sie dürfen jederzeit zurück in die Schule.

Aus Sorge vor einer Masken-, Test-und womöglich Impfpflicht ziehen viele Eltern die Konsequenzen und melden ihre Kids von der Schule ab.Im Vergleich zum Sommer 2020 hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Nach 299 Kindern im Vorjahr wollen nun 649 Eltern, dass ihre Jüngsten ab Herbst daheim unterrichtet werden.

Keine Schulpflicht
Da es keine Schul-, sondern nur eine Unterrichtspflicht gibt, ist dasvöllig legal. Es muss nur am Ende des Schuljahres bei einer Externistenprüfung der Lernerfolg nachgewiesen werden. Wie viele heuer bei diesem Test geflogen und somit sitzengeblieben sind und im Herbst nicht mehr daheim unterrichtet werden dürfen, konnte die Bildungsdirektion OÖ nicht beantworten. Man gehe von einer niedrigen Quote aus, da zwei Drittel den Volksschulbereich betreffen und da die Latte noch nicht so hoch liege, hieß es.

Mangel an sozialemotionaler Reife
Dennoch sorgt der Anstieg bei Werner Schlögelhofer, Leiter des pädagogischen Bereichs in der Bildungsdirektion, für Sorgenfalten. „Eine bedenkliche Entwicklung. Da Kindern, die nicht zur Schule gehen, die Möglichkeit der sozialemotionalen Reifung in der Klassengemeinschaft fehlt.“

Zitat Icon

Beim Heimunterricht muss der Lernerfolg am Ende des Schuljahres durch Externistenprüfungen nachgewiesen werden.

Werner Schlögelhofer, Bildungsdirektion

Klassenzusammenlegungen
Ein weiteres Problem: Wenn weniger Kinder für den Schulunterricht gemeldet sind, werden Klasse zusammengelegt. Automatisch wird auch das Lehrpersonal gekürzt. Mit 1. Oktober wird der Dienstpostenplan erstellt. Kommen danach Kinder aus dem Heimunterricht zurück - was unkompliziert möglich ist - könnte das für Chaos sorgen.

In Steyr und Wels mehr Abmeldungen
Übrigens: Bei den Abmeldungen gibt es regionale Unterschiede.In der Bildungsregion Linz gibt es bisher keine Zunahme, in Steyr-Kirchdorf und Wels-Grieskirchen-Eferding deutlich mehr als in Gmunden-Vöcklabruck, dem Innviertel und Mühlviertel.

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