Pioniergeist beweist Kalojan Petkin, Orthopäde und Traumatologe im Linzer UKH. Statt Metallschrauben verwendet er für Schulter-OPs als Einziger weltweit Schrauben aus Spenderknochen.
Über 170 Millionen Metallschrauben werden jährlich bei Operationen am menschlichen Körper verwendet. Die meisten dieser Fremdkörper müssen in einer aufwendigen, zweiten Operation wieder entfernt werden, was zusätzliche Komplikationen und Schmerzen für Patienten verursacht. Besonders in der Schulterchirurgie ist man hier vor einem nicht zu lösenden Problem gestanden, bis Kalojan Petkin, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie im UKH Linz, einen innovativen Lösungsansatz mit einer Schraube aus menschlichem Spenderknochen fand.
Sechs Patienten bereits operiert
Erfunden wurde Shark Screw vom Linzer Orthopäden Klaus Pastl, der dafür mit seinen Söhnen Lukas und Thomas ein MedTech-Start-up gründete. Im UKH wurden die Schrauben aus menschlichen Spenderknochen, die den Vorteil haben, dass sie vollständig vom Körper angenommen und in eigene Knochen umgebaut werden, zuerst in der Fuß- und Kniechirurgie eingesetzt. Petkin entdeckte die innovative Technik für Schulter-OPs. Zehn Patienten wurden bereits operiert.
Lebensqualität gewonnen
Die Resonanz ist durchgehend positiv. "Alle Patienten, bei denen die Shark Screw zum Einsatz gekommen ist, haben ein stabiles Schultergelenk und dadurch deutliche Lebensqualität zurückgewonnen. Die Patienten verstehen den Vorteil der neuen OP-Technik und freuen sich, dass ich diese anwende. Ich bin überzeugt davon, dass schon in wenigen Jahren Schrauben aus Metall bei dieser Operation obsolet sein werden, da der Nutzen bei Schrauben aus Knochen bei weitem überwiegt“, so Petkin.
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