Regenbogen-Parade

Georgien: Rechter Mob verprügelt Kameramann – tot

Ausland
11.07.2021 16:44

Ein georgischer Kameramann, der am Montag vor einer geplanten Kundgebung der LGBT-Bewegung in der Hauptstadt Tiflis von einer Gruppe rechter Gegendemonstranten attackiert worden war, ist nun seinen schweren Verletzungen erlegen. Der 37-Jährige wurde Sonntagfrüh tot in seinem Bett gefunden. Zuvor war der Mann in einem Krankenhaus in Behandlung, wurde aber wieder in häusliche Pflege entlassen.

Der beim unabhängigen Sender TV Pirweli angestellte Kameramann Alexander Laschkarawa war schwer verprügelt worden. Er erlitt zahlreiche Brüche der Gesichtsknochen. Dutzende Journalisten wurden von schwulenfeindlichen Gegendemonstranten physisch attackiert. Sie trugen nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) unter anderem Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen und Verätzungen mit Chemikalien davon. RSF warf den georgischen Behörden vor, nicht gegen die Angriffe eingeschritten zu sein und deshalb an den Verletzungen mitschuldig sein.

Vertreter unabhängiger georgischer Medien beschuldigten die Regierung von Ministerpräsident Irakli Garibaschwili, zur Gewalt gegen Journalisten anzustiften und solche Gewaltakte sogar selbst zu organisieren. Auch hätten Polizeikräfte wiederholt Journalisten attackiert. Das Innenministerium kündigte eine Untersuchung der Vorkommnisse an, die zu einer Absage der Regenbogen-Parade geführt hatten.

Regierungschef sprach sich gegen Marsch aus
Bei den Pride-Umzügen wird rund um den Globus für die Rechte sexueller Minderheiten demonstriert. Die englische Abkürzung LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. Georgien gilt als sehr konservatives Land, die orthodoxe Kirche ist äußerst mächtig in der Kaukasusrepublik. Gegen die Pride Parade hatte sich auch Regierungschef Garibaschwili ausgesprochen.

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