Covid-Fälle steigen an

Erneut nächtliche Ausgangssperren in Portugal

Die Corona-Krise in Portugal spitzt sich weiter zu. Wegen steigender Covid-Infektionszahlen gelten seit Freitagabend für fast die Hälfte der Menschen im Land neue Ausgangssperren, die vorerst jede Nacht von 23 Uhr bis 5 Uhr früh gelten. Das hat die portugiesische Regierung für Regionen mit besonders schlechter Lage beschlossen. Betroffen sind die Hauptstadt Lissabon sowie 44 weitere Kommunen.

Nötig wurde der Schritt wegen der rasanten Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus im Land. Am Donnerstag hatte das Gesundheitsministerium des Landes 2449 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das war der höchste erfasste Wert seit dem 13. Februar - damals waren 2856 neue Fälle gemeldet worden.

(Bild: AFP (Screenshot))

Im Winter hatte Portugal zeitweilig im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl von 10,3 Millionen mehr Neuinfektionen und Todesfälle als jedes andere Land der Erde. Die deutsche Bundeswehr schickte damals zur Unterstützung Ärzte und Sanitäter ins Land. Im Mai wies das Land dann einen der niedrigsten Infektionswerte Europas auf.

14-Tage-Inzidenz auf 169 gestiegen
Nun aber kletterte die 14-Tage-Inzidenz nach Angaben der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC innerhalb von nur einer Woche von 124 auf fast 169 pro 100.000 Einwohner. Das Land hat aber trotzdem inzwischen nicht mehr den schlechtesten Wert unter den 30 erfassten Ländern. Diesen nahm Zypern mit knapp 180 ein.

Land als Virusvariantengebiet eingestuft
Wegen der besorgniserregenden Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Virus in Portugal, die bereits mehr als 55 Prozent aller Neuinfektionen ausmacht, stufte das deutsche Robert-Koch-Institut das Land als Virusvariantengebiet ein. Seit Dienstag gilt für deutsche Portugal-Rückkehrer eine Quarantänepflicht. Das führte am Wochenende und am Montag zur vorzeitigen Abreise von Hunderten Urlaubern von der iberischen Halbinsel.