Kritischer Blick

ISS-Astronaut: „Aliens würden wohl weiterfliegen“

(Bild: AFP/dpa/Oliver Berg)

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat einen recht kritischen Blick auf die Menschheit und ihren Umgang mit der Erde. „Tatsächlich haben meine Kollegen und ich manchmal aus der Aussichtskuppel der ISS geschaut und uns vorgestellt, was jetzt wohl Außerirdische denken würden“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

„Sie würden Wesen beobachten, die sich gegenseitig bekriegen und die Natur zerstören. Da stellt sich schon die Frage, ob diese Aliens uns als intelligentes Leben einordnen würden. Vielleicht würden sie lieber erst mal einen Planeten weiterfliegen“, meinte Gerst.

Die Internationale Raumstation ISS

(Bild: NASA)

Zwischen seinen Aufenthalten auf der Internationalen Raumstation ISS (Bild oben) 2014 und 2018 habe sich die Erde sichtbar verändert. „Man sah deutlich, dass die Gletscher kleiner geworden sind. Genauso war es mit dem Aralsee. Rodungsflächen im Amazonas dagegen waren gewachsen, auch Wüsten.“

Aber um das zu erkennen, müsse man nicht ins All fliegen, dafür gebe es auch gute wissenschaftliche Daten, so Gerst in dem Interview. „Beste wissenschaftliche Daten liefern uns die Satelliten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus. Was wir Astronautinnen und Astronauten aber tun können, ist das Verständnis für unsere Situation zu erweitern."