Zeitraffer-Video

So hat sich der Aralsee binnen 35 Jahren verändert

Wissenschaft
10.05.2019 16:40

Der Aralsee - dereinst so groß wie die Schweiz - ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig geschrumpft. Als Folge unkontrollierter Bewässerung ist das Wasservolumen des einst viergrößten Binnensees der Welt um mittlerweile 90 Prozent geschrumpft. Wie sehr sich seine Ausdehnung allein in den vergangenen 35 Jahren verändert hat, zeigt eindrucksvoll ein Zeitraffer-Video des Google-Projektes Earth Timelapse (siehe oben).

Die Verlandung des dereinst riesigen Gewässers begann in der Stalin-Ära, als das zur UdSSR gehörende Usbekistan zum zweitgrößten Baumwoll-Exporteur der Welt aufgebaut wurde. Dazu leitete die Sowjet-Regierung das Wasser des Flusses Amu-Darja in gigantische Bewässerungskanäle um, was zur Folge hatte, dass der Zufluss für den Aralsee versiegte.

Als Folge der unkontrollierten Bewässerung ist das Wasservolumen des einst viergrößten Binnensees der Welt, der einst eine Fläche von 68.000 Quadratkilometern bedeckte, seither um 90 Prozent geschrumpft. Seit den 1960er-Jahren bis 1997 sank der Wasserspiegel des Aralsees von 53 Meter um 18 Meter auf 35 Meter und seine Fläche reduzierte sich um 44,3 Prozent auf 29.630 Quadratkilometer.

Verlandung hat Auswirkungen auf das Klima
Das Verlanden des Sees führte auch zu einer Veränderung des Klimas und hat zur Folge, das es in der Region kaum noch regnet. Vor rund einem Vierteljahrhundert teilte sich der See schließlich in den Kleinen Aralsee in Kasachstan und einen großen See auf kasachischem und usbekischem Gebiet. Dieser östliche See teilte sich 2000 wiederum in ein östliches und ein westliches Becken.

Mit der Austrocknung einher ging ein Anstieg des Salzgehalt des Wassers, was ein Fischsterben samt Niedergang der örtliche Fischerei nach sich zog. Lag der ursprüngliche Salzgehalt des Aralsees anno 1960 noch bei etwa neun Gramm je Liter (0,9 Prozent) hat er sich 1980 bereits auf 16,5 Gramm pro Liter (1,65 Prozent) und bis Mitte der 90er-Jahre auf 30 Gramm pro Liter (drei Prozent) erhöht.

Zwei- bis viermal so salzig wie Ozeane
Im Jahr 2003 wurde im westlichen Becken des Aralsees eine durchschnittliche Salinität von mehr als 75 Gramm je Liter (7,5 Prozent) gemessen, im östlichen Becken sogar mehr als 150 Gramm pro Liter (15 Prozent) und war damit gut zwei- bzw. viermal salziger wie das Wasser der Ozeane.

Geblieben ist nach dem Rückzug der Wasserlinie eine Salz- und Staubwüste, die durch jahrzehntelange hohe Einträge an künstlichen Düngemitteln, Herbiziden, Pestiziden und anderen Schadstoffen zudem hoch gesundheitsgefährdend ist.

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