Eine Covid-19-Impfung mit AstraZeneca gefolgt vom Impfstoff von Biontech/Pfizer ist nach Studiendaten aus Spanien sicher und hochwirksam. Das Antikörperniveau ist demnach bei der zweiten Dosis mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff zwischen 30 und 40 Mal höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur eine Dosis AstraZeneca erhalten hat. Zudem steigt die Wirksamkeit offenbar durch die Kombination der beiden Vakzine.
Das Niveau neutralisierender Antikörper stieg nach der Biontech-Dosis um mehr als das Siebenfache, deutlich mehr als die nach einer zweiten AstraZeneca-Dosis beobachtete Verdoppelung, wie aus den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen der Combivacs-Studie des spanischen Gesundheitsinstituts Carlos III hervorgeht.
Kombi wegen Thromboserisiko empfohlen
Wegen eines erhöhten Thromboserisikos nach einer AstraZeneca-Impfung wird in vielen Ländern für bestimmte Personengruppen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von der Mainzer Firma Biontech und ihrem US-Partner Pfizer oder vom US-Konzern Moderna empfohlen. Zur Wirkung von Impfstoff-Kombinationen wird schon länger geforscht, Grund dafür war die zu Anfang des Jahres viel größere Impfstoffknappheit.
Bereits im Februar sprach sich der österreichische Virologe Florian Krammer dafür aus, ein mRNA-Vakzin auf das AstraZeneca-Präparat „draufzuimpfen“ und die Wirkung zu testen. Aus immunologischer Sicht sei das „vermutlich kein Problem“, so der Forscher. Nun liegen erstmals konkrete Daten zur Wirksamkeit einer solchen Mischung vor.
Oxford-Studie: Öfter Berichte über Nebenwirkungen
In der vergangenen Woche hatte die Universität Oxford erste Studienergebnisse veröffentlicht, wonach Menschen, die zwei unterschiedliche Covid-19-Impfstoffe erhalten, häufiger über leichte oder mittelschwere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schüttelfrost berichten, als wenn ihnen zwei Dosen des gleichen Mittels verabreicht werden.
Studienleiterin: „Keine schwerwiegenden Symptome“
Aus der spanischen Studie berichteten nur 1,7 Prozent der Teilnehmer über schwere Nebenwirkungen, die sich auf Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein beschränkten. „Das sind keine Symptome, die als schwerwiegend angesehen werden können“, sagte Magdalena Campins, eine der Studienleiterinnen. An der Untersuchung nahmen gut 679 Freiwillige im Alter von 18 bis 59 Jahren teil, die als Erstimpfung AstraZeneca bekamen. Knapp 450 davon erhielten als zweite Dosis das Biontech-Mittel.
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