Walter Kraxner starb

War viel aus an Herz’n zan sag’n

Kärnten
07.05.2021 19:47

Dialekt und Musik waren sein Leben; er schrieb mehr als 150 Kärntnerlieder, die jeder Chor singt, die jeden Zuhörer berühren. Ein Gedenken an Walter Kraxner (93).

„Was ich erlebt habe, was mich gepackt hat, habe ich halt zu Liedern gemacht“, hat Walter Kraxner im Interview zu seinem 90. Geburtstag meiner Kollegin Christina Kogler erzählt. Und er hat viel zu Liedern gemacht; mehr als 150 Kärntnerlieder sind es, die seiner Feder entstammen. Sie gehören zum Standard-Repertoire aller Kärntner Chöre; kaum ein Konzert, bei dem nicht eines seiner Werke erklingt. Sie halten die Erinnerung wach an diesen Schöpfer und Bewahrer Kärntner Volkskultur, der am 6. Mai im Kreis seiner Lieben in Klagenfurt für immer eingeschlafen ist; als Ehemann, Vater, Opa, Uropa.

Der gebürtige Lavanttaler war engagierter Lehrer; erst an Volks- und Hauptschulen, später dann als Professor an Gymnasien und der Pädagogischen Akademie; ein begeisterter Chorsänger und selbst Chorleiter. Und vor allem leidenschaftlicher Liedkomponist und auch Lyriker; fünf Bände sind von ihm erschienen.

Ich selbst durfte Walter Kraxner schon als kleines Kind kennenlernen; in meinem Elternhaus war er oft zu Gast; fußläufig nur ein paar Minuten von seinem Zuhause entfernt. Der Madrigalchor Klagenfurt war die verbindende Klammer, aus der so viele Musikschaffende hervorgegangen sind und der schon damals ein Maßstab für geistliche, weltliche und vor allem volkskulturelle Chormusik gewesen war.

“Die Welt wird immer ärmer, weil der Mensch in den Hintergrund und das Geschäft in den Vordergrund gerät. Der Mensch muss Mensch bleiben„, mahnte Walter Kraxner zu seinem Neunziger. Heute hat er damit mehr Recht denn je. Um mit einem Lied von ihm nach einem Text von Gerhard Glawischnig zu schließen: “War viel aus an Herz’n zan sag’n".

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